Rommerskirchen Anwohner kämpfen gegen Neubauten

Rommerskirchen · Der Plan, am Weißbirkenweg 16 neue Wohnungen zu errichten, stößt bei zehn Nachbarn auf erheblichen Widerstand.

 Die Anwohner vom Weißenbirkweg (v.l.) Peter Moeske, Resi und Werner Schwarz, Regina Danger, Monika Moeske, Ludger Cremer, Marita Cremer, Daniela Hahn mit Elisabeth sind mit den Bauplänen nicht einverstanden.

Die Anwohner vom Weißenbirkweg (v.l.) Peter Moeske, Resi und Werner Schwarz, Regina Danger, Monika Moeske, Ludger Cremer, Marita Cremer, Daniela Hahn mit Elisabeth sind mit den Bauplänen nicht einverstanden.

Foto: LINDA HAMMER

Eine Baugenehmigung gibt es zwar noch nicht, doch gegen die Pläne, dort zwei Gebäude mit insgesamt 16 Wohnungen zu errichten, laufen Anwohner am Weißbirkenweg Sturm. An den Rat haben sie sich mit einem Bürgerantrag gewandt, um den Bau zu verhindern. Etliche Ratsmitglieder machten sich am Sonntag am Weißbirkenweg ein Bild von der Lage. Heute ist Bürgermeister Martin Mertens mit Vertretern des Baudezernats vor Ort.

Den Bürgerantrag hat der Rat in den Haupt- und Finanzausschuss verwiesen, der Anfang Dezember entscheiden soll. Die protestierenden Anwohner fürchten "eine Zerstörung der Wohnsituation in unserem Wohngebiet". Der geplante Bau füge sich nicht in die vorhandene Bebauung ein, die beiden zweieinhalbgeschossigen Gebäude seien zu hoch, und auch die Verkehrssituation ist aus Sicht der Anwohner prekär. Zu erreichen ist das in Rede stehende Gelände nur über einen weniger als drei Meter breiten Streifen, der am Grundstück von Peter und Monika Moeske entlang führt.

Sauer ist nicht allein das Ehepaar Moeske, weil der Eigentümer des Baugrundstücks, auf dem sich derzeit eine gewerblich genutzte Halle befindet, noch bis März dieses Jahres davon gesprochen habe, hier Ein-und Zweifamilienhäusern mit anderthalb Stockwerken zu bauen. "Wir sind nicht gegen eine Bebauung. Unser Interesse ist, dass eine Bebauung stattfindet, die sich in die vorhandene einfügt", sagt etwa Werner Schwarz, dem ebenso wie seinen Mitstreitern die geplanten Dimensionen deutlich zu groß sind. Sorgen macht auch die Parkplatzsituation. Zwar soll es für die 16 Wohnungen "nur" ebenso viele Stellplätze geben, doch die grenzen fast unmittelbar an die Gärten der Nachbarn an. Ludger und Marita Cremer fürchten, dass der Aufenthalt in ihrem und den anderen Gärten angesichts der Abgase kein Vergnügen mehr sein wird. Die Hilfe, die sich die Anwohner mit ihrem Bürgerantrag von der Gemeinde versprechen, wird allerdings nur begrenzt sein können. Rommerskirchen hat mit weniger als 15 000 Einwohnern keine eigene Baugenehmigungsbehörde. Zuständig für die zu erteilende Genehmigung ist der Rhein-Kreis Neuss, worauf Martin Mertens im Rat verwiesen hatte. Seitens der Gemeinde ist lediglich ihr Einvernehmen gefragt. Selbst wenn es verweigert würde, muss dies unter dem Strich nicht zu einer Verweigerung der Genehmigung durch den Kreis führen. Ungeachtet ihrer eingeschränkten Möglichkeiten sei die Gemeinde bereits im Interesse der Beschwerdeführer tätig geworden, sagt der Bürgermeister. "Der Investor hat den Bauantrag im Sinne der Anwohner geändert. Der Baukörper soll nun einen Meter niedriger werden und von den Nachbargrundstücken abrücken."

Nicht möglich sei es, jetzt einen (bislang nicht vorhandenen) Bebauungsplan aufzulegen, der dem Bauvorhaben engere Grenzen setzen würde als das gesetzlich vorhandene Baurecht. "Wir dürfen keine Verhinderungsplanung betreiben", erläutert Martin Mertens. Ein Bebauungsplan komme nur in Betracht, wenn der Kreis die Baugenehmigung verweigern sollte - wofür es im Rathaus bislang indes keinerlei Anhaltspunkte gibt.

(S.M.)
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