Ärger in Rommerskirchen Blühstreifen für Insektenschutz von Unbekannten niedergemäht

Rommerskirchen · Die Gemeinde fördert mit Blühstreifen den Insektenschutz. Jetzt mussten Mitarbeiter des Rommerskirchener Grünflächenamtes feststellen, dass zwei Flächen ohne Absprachen abgemäht worden sind.

 Die Gemeinde Rommerskirchen fördert Blühstreifen an Weges- und Felderrändern, um den Insektenschutz voranzutreiben.

Die Gemeinde Rommerskirchen fördert Blühstreifen an Weges- und Felderrändern, um den Insektenschutz voranzutreiben.

Foto: Gemeinde Rommerskirchen

Das hat sich die Gemeinde Rommerskirchen mit Sicherheit anders vorgestellt: Wo noch vor kurzem Wildblumenstreifen den Insekten Nahrung und Schutz boten, herrscht jetzt plötzlich Kahlschlag, wie das Grünflächenamt bei einer Kontrollfahrt feststellen musste. In Evinghoven und Ramrath hatten Unbekannte jeweils einen rund 150 Meter langen und 3,50 Meter breiten Blühstreifen auf einem ehemaligen Wirtschaftsweg offenbar einfach abgemäht.

Insgesamt drei Wege wurden in den vergangenen beiden Jahren mit regionalen, mit der Unteren Naturschutzbehörde des Rhein-Kreises abgestimmten Saatgutmischungen eingesät. Wirtschaftswege, die ihre ursprüngliche Funktion verloren haben und deshalb eingezogen werden, haben dabei eine besondere Bedeutung. An zahlreichen weiteren Stellen ist deren Umwandlung in Blühstreifen durch die Gemeinde in Planung.

Unter den Pflanzen in einem solchen Blühstreifen sind auch immer viele biologische Nützlinge zu finden, die zur biologischen Schädlingsbekämpfung beitragen. Darüber hinaus sind diese Blütenmeere wichtige Rückzugs-, Nahrungs- und Fortpflanzungsbiotope für Insekten und weitere Tiere. Erfolgreich angelegte Blühstreifen bringen den ganzen Frühling und Sommer immer wieder neue Blüten der verschiedenen Pflanzenarten hervor und erfreuen so nicht nur die Tierwelt, sondern auch das menschliche Auge.

Umso ärgerlicher ist es, dass die beiden von der Gemeinde angelegten Blühstreifen nun einfach abgemäht wurden. „Wir wissen noch nicht, wer es war, und ob das vielleicht nur irrtümlich geschehen ist“, sagt Elmar Gasten vom Presseamt der Gemeinde. Es seien gezielte Nachfragen gestartet worden, um die Verursacher des Kahlschlags zu finden. Die Gemeinde vermutet, dass „Landwirte die eingezogenen Wege gemäht und befahren“ haben, was weder von ihr beaufragt, noch mit dem Tiefbauamt abgestimmt worden sei. Die Gemeinde weist daher nachdrücklich darauf hin, dass die Blühstreifen zu erhalten sind und nur von der Gemeinde selbst oder einem von ihr beauftragten Unternehmen gepflegt werden dürfen. Neben ihrem besonderen Engagement beim Thema Blühstreifen sorgt die Gemeinde für die „Entschotterung“ von Straßenbeeten, die dann wieder insektenfreundlich umgestaltet werden. Auch am umgestalteten Sportplatz Nettesheim und an der Obstwiese Nettesheim gibt es solche Blühstreifen.

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