Rommerskirchen Acht Sprachlehrer unterrichten Flüchtlinge

Rommerskirchen · Dass deutsche Sprachkenntnisse für Flüchtlinge von fundamentaler Bedeutung sind, war Ende Februar Konsens bei einem vom Rathaus organisierten Runden Tisch. Bereits seither haben sich einzelne Ehrenamtler darum gekümmert, Flüchtlinge zu unterrichten. In größerem Maßstab ist eine Gruppe von Bürgern nach den Sommerferien gestartet: Anfängliche organisatorische Schwierigkeiten waren schnell überwunden. "Inzwischen hat jeder seinen Wunschort", sagt Kerstin Maaßen, die als Leiterin des Sozialamts das Projekt koordiniert, bei dem acht Sprachlehrer - natürlich unentgeltlich - und einige Dutzend der etwas mehr als 150 Flüchtlinge mitwirken, die aktuell in der Gemeinde leben.

Rommerskirchen: Acht Sprachlehrer unterrichten Flüchtlinge
Foto: NGZ-Foto A. Tinter

Abgesehen davon, dass es konkrete Örtlichkeiten zu finden galt, wo der Unterricht erteilt werden kann, war auch ein differenzierter Zugang nötig: Nicht alle Flüchtlinge bringen die gleichen Voraussetzungen mit, wie das aus Ute Gottlieb-Pane, Monika Schneider, Mohamad Hassan, Ursula Kleinen, Katharina Burtscheidt, Michele Calandriello, Indira Gerhards und Gabi Thiel bestehende Team gleich zu Beginn feststellen musste. "Zwölf sind das Maximum, die Unterschiede sind sehr groß", sagt Michele Calandriello, der als Länderreferent und Übersetzer bei einem großen Unternehmen in der Region tätig war. Er selbst hat schon vor Wochen eine deutlich kleinere Gruppe mit vier Akademikern übernommen, die überaus lernbegierig seien. Einigkeit besteht indes bei allen Sprachlehrern, dass die Zielsetzung ihres Projekts naturgemäß ihre Grenzen haben muss: In erster Linie müsse es darum gehen, den Flüchtlingen Grundkenntnisse beizubringen, mit denen sie sich im Alltag orientieren könnten. "Man muss sie nachsprechen lassen", nennt Ute Gottlieb-Pane ein simples, aber wirksames Prinzip in derartigen Sprachkursen, die unter anderem in der evangelischen Kreuzkirche und im Seniorenhaus St. Elisabeth stattfinden.

Engagiert sind auch die Kirchen: So startet die Pfarreiengemeinschaft Rommerskirchen-Gilbach kommenden Sonntag, 27. September, das "Café Welcome". Zwischen 15 und 17 Uhr treffen sich im Nettesheimer Pfarrheim St. Martinus Flüchtlinge und Einheimische. Das "Café Welcome" soll künftig monatlich stattfinden, wie Sabine Rick vom Organisationsteam sagt.

Die UWG, die zuletzt ihr Sommerfest gemeinsam mit Flüchtlingen feierte, will in diesem Herbst zusammen mit dem Rathaus und anderen Helfergruppen ein Fest für die Flüchtlinge organisieren. Besonders wichtig ist es der Wählergemeinschaft nach den Worten ihres Vorsitzenden Willi Feil und der Fraktionschefin Ulrike Sprenger, "Flüchtlingsunterkünfte mit freiem W-Lan auszustatten, damit der Kontakt zur Heimat über Whatsapp und Skype aufrecht erhalten werden kann."

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Viel Zuspruch hat bislang auch die von Thomas Gulentz online organisierte "Aktion Sammeltisch - Flüchtlingshilfe in Rommerskirchen erfahren". Weitere Infos hierzu gibt es unter www.facebook.com/Rokis-Helfende-Hände.

(NGZ)
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