Rommerskirchen Abwassergebühren steigen weiter an

Rommerskirchen · Kreisweit erhebt Rommerskirchen die höchsten Abwassergebühren. Frischwasserverbrauch geringer als erwartet.

 Tiefbauamtsleiter Rudolf Reimert am Rückhaltebecken am Rosenweg. Der großflächige Ausbau solcher Anlagen ist unter anderm für die hohen Wasser-Gebühren in Rommerskirchen verantwortlich.

Tiefbauamtsleiter Rudolf Reimert am Rückhaltebecken am Rosenweg. Der großflächige Ausbau solcher Anlagen ist unter anderm für die hohen Wasser-Gebühren in Rommerskirchen verantwortlich.

Foto: hans jazyk

Die Abwassergebühren werden 2013 steigen. So wird die Schmutzwasserleistungsgebühr von 3,85 auf 3,95 Euro pro Kubikmeter klettern, während beim Regenwasser ein Anstieg um zwei Cent von 1,07 auf 1,09 Euro pro Kubikmeter geplant ist. Laut Tiefbauamtsleiter Rudolf Reimert ist es der geringer als vom Erftverband kalkuliert ausgefallene Frischwasserverbrauch, der für den Anstieg verantwortlich ist.

Da Einsparungen beim Frischwasser die Fixkosten nicht senken, steigen die Gebühren, damit die Rechnung des Zweckverbands wieder stimmt. Ähnlich ist es vielerorts bei den Friedhofsgebühren: Sterben weniger Menschen als einkalkuliert, steigen die Gebühren.

"Normalerweise müsste bei allen, die Frischwasser gespart haben, die Rechnung plus minus Null ausgehen", sagt Reimert. Insgesamt ist der Frischwasserverbrauch um immerhin 7000 Kubikmeter gesunken. Die Gesamtkosten fürs Abwasser seien in den vergangenen Jahren fast konstant geblieben. Größter Block sind hier die fast 80 Prozent ausmachenden Fixkosten. Dafür, dass Rommerskirchen im Umkreis die höchsten Abwassergebühren hat, gibt es laut Reimert und Rathaussprecher Elmar Gasten mehrere Ursachen: Zum einen war das 1998 an den Erftverband übertragene Kanalnetz derart marode, dass noch heute an seiner Erneuerung gearbeitet wird.

Hinzu kommt, dass "es in einer Flächengemeinde immer teurer ist", sagt Gasten. Rommerskirchen habe "erst spät angefangen zu kanalisieren", erläutert Reimert. In Villau etwa sei erst Anfang der 80er ein Kanalnetz entstanden: "Wo andere Kommunen bereits abgeschrieben haben, sind wir mittendrin." Hinzu kommt der großflächige Ausbau von Regenrückhaltebecken und anderer Bauwerke, der sich auch auf die Gebühren auswirkt. "Vor einigen Jahren waren wir mit den Kläranlagen auf der Höhe der Zeit, dann war mit der neuen Wasserrahmenrichtlinie gleich die nächste Reinigungsstufe fällig", sagt Reimert.

Kreisweit sind die Abwassergebühren in Rommerskirchen am höchsten: Für ein 500 Quadratmeter großes Grundstück mit 180 Quadratmetern befestigter Fläche waren 2012 910,80 Euro zu zahlen. Zwischen Köln, Mönchengladbach und Erkelenz sind die Kosten nur in Bergheim noch höher, wo der Erftverband seinen Sitz hat. Dort liegen die Gebühren bei 981 Euro.

Gleichwohl ist bei der Höhe der Abgaben laut Reimert eine Gesamtschau nötig: Bei der Grundsteuer liege die Gemeinde ebenso günstig wie bei den Müllgebühren: Auch wenn der Kreis eine höhere Gebührenbedarfsrechnung vorlegt, bleibt die Abfallgebühr in Rommerskirchen auch 2013 konstant. "Das liegt an den günstigen Konditionen, die wir mit dem Entsorger aushandeln konnten", sagt Reimert. Für die Abfallentsorgung in der Gemeinde ist seit 2011 die Firma Schönmackers zuständig. Zudem gebe es in Rommerskirchen auch keine Straßenreinigungsgebühren.

(NGZ/rl)
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