Rommerskirchen Abschied vom Dechanten-Amt

Rommerskirchen · Nach genau 25 Jahren gibt Pfarrer Franz Josef Freericks die Dekanatsleitung ab. Kreisdechant Pfarrer Guido Assmann nahm während des Neujahrs-Gottesdienstes die Verabschiedung vor. Freericks geht demnächst in den Ruhestand.

 Kreisdechant Guido Assmann (l.) übergab am Neujahrsabend Pfarrer Franz Josef Freericks die Entlassungsurkunde aus dem Amt des Dechanten.

Kreisdechant Guido Assmann (l.) übergab am Neujahrsabend Pfarrer Franz Josef Freericks die Entlassungsurkunde aus dem Amt des Dechanten.

Foto: Bernd Rosenbaum

Noch kein Jahr war Franz Josef Freericks als Priester in Rommerskirchen im Amt, da hatten ihn die Kollegen auch schon zum Dechanten gewählt. "Ich weiß noch, dass ich sehr erschrocken war, als ich gewählt wurde", rekapituliert Freericks. Doch dann habe er relativ schnell gemerkt, dass ihm die neue Aufgabe aber auch Freude machte.

Besonders den Blick über den Zaun der eigenen Gemeinde hinaus habe er als interessant empfunden, "zu sehen, wo man eine Hilfestellung geben kann", sagt der Pfarrer: "Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ein Seelsorger um die Osterzeit herum plötzlich - man würde heute sagen - einen Burn-out hatte, von jetzt auf gleich ausfiel und wir helfen mussten." Auch das gehöre zu den Aufgaben eines Dechanten, der das Bindeglied zwischen den Seelsorgern und dem Bischof darstellt. "In dem Sinne, dass das Bistum für die Leute, die hier arbeiten, Verantwortung trägt", sagt Freericks. Der Dechant solle dafür sorgen, dass das auch klappt.

Zum Jahreswechsel musste Franz Josef Freericks dieses Amt nun abgeben, weil sein Dekanat Grevenbroich-Dormagen, aufgelöst wurde, ebenso wie Neuss-Kaarst. Ab sofort gibt es nur noch das Kreisdekanat Rhein-Kreis Neuss unter der Leitung von Monsignore Guido Assmann. Der war es auch, der am Sonntag im Rahmen des Neujahrs-Gottesdienstes in der Pfarrkirche St. Stephanus Hoeningen die Verabschiedung von Dechant Freericks vornahm und ihm die entsprechende Entlassungsurkunde überreichte.

Beide kennen sich schon seit über 18 Jahren, als Assmann Pastor in Dormagen wurde. Später wurde Assmann auch Dechant in Dormagen, bevor er nach Neuss wechselte. Vor sieben Jahren wurden die Dekanate Grevenbroich (mit Rommerskirchen) und Dormagen zu einem zusammengefasst, dessen Leitung ebenfalls Freericks übernahm. "Es ist mir damals nicht gelungen, die beiden Dekanate zusammenzuführen", sagt dessen Leiter heute selbstkritisch. Die Pfarrer von Dormagen hätten an einer Zusammenarbeit kein Interesse gehabt.

Auf Assmann, der nun als Kreisdechant alleine für 53 Pfarrgemeinden in 13 Seelsorgebereichen zuständig ist rund 50 Pfarrer, Kapläne, Diakone, Subsidiare sowie Pastoral- und Gemeindereferenten betreuen muss, kommt viel Arbeit zu. Entsprechend werde er Leute brauchen, vermutet Freericks, die Aufgaben wahrnehmen, die sonst der Dechant erledigt. So könne der Kreisdechant zum Beispiel zukünftig sicher nicht mehr zu jedem Neujahrsempfang kommen.

Allerdings ist die Zahl der Seelsorger in der Vergangenheit stark zurückgegangen, wie sich Assmann in seiner Ansprache erinnert: "Zu meiner Zeit in Dormagen gab es dort sechs Pfarrer und Pastoren. Heute sind es nur noch zwei."

Symptomatisch dafür steht auch die Entwicklung in Rommerskirchen. Wenn in ein paar Monaten Monsignore Freericks in den Ruhestand geht, wird es für den leitenden Pfarrer voraussichtlich auf absehbare Zeit keinen Nachfolger geben.

(NGZ)
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