Rommerskirchen Abfallgebühren sinken 2012

Rommerskirchen · Möglich macht die Gebührensenkung der Vertrag mit dem neuen Entsorger Schönmackers. Zudem erhält die Gemeinde vom Rhein-Kreis Neuss kommendes Jahr erstmals eine Vergütung für das angelieferte Altpapier.

Im neuen Jahr müssen die Bürger weniger für die Müllabfuhr berappen. Zwar steigen die Personalkosten und auch der Rhein-Kreis Neuss nimmt beim Haus- und Sperrmüll 1,7 Prozent pro Tonne Abfall mehr — dennoch können die Gebühren unter dem Strich gesenkt werden, wie Tiefbauamtsleiter Rudolf Reimert jetzt den Haupt- und Finanzausschuss informierte.

Zwei Beispiele: Die Grundgebühr für die 60-Liter-Tonne soll 2012 87,61 Euro betragen, nachdem sie aktuell bei 111,51 Euro liegt. Beim 1100 Liter-Container sinkt die Grundgebühr von 1748,85 auf demnächst 1395,50 Euro. Die Senkung ermöglicht hat nach Reimerts Worten das "positive Ausschreibungsergebnis" für die Abfallentsorgung:

Positives Ausschreibungsergebnis

Die nimmt seit diesem Jahr in Rommerskirchen bekanntlich die Firma Schönmackers wahr. "Erfreulich" ist es Reimert zufolge, dass die Gemeinde ab 2012 vom Kreis erstmals eine Vergütung für das von ihr angelieferte Altpapier erhält. Die soll der Kreisverwaltung zufolge bei 91,08 Euro pro Tonne liegen —das letzte Wort hat hier der kurz vor Weihnachten tagende Kreistag. Urban Wahlen, beim Kreis zuständig für die Abfallwirtschaft, hatte es vor einem Jahr im Hauptausschuss angekündigt, dass dieser "mit allen Mitteln" um das Papier kämpfen wolle, "um die Gebühren für die Bürger senken zu können." Etliche Gerichtsurteile haben inzwischen den Rechtsstandpunkt des Kreises untermauert. Der interpretiert ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts nämlich so, dass privaten Unternehmen die Einsammlung von Altpapier rundweg untersagt ist. Noch vor einigen Jahren war Papier ein Kostenfaktor, der derartige Streitigkeiten undenkbar gemacht hätte. Inzwischen jedoch lässt sich hiermit richtig Geld verdienen, auch wenn die Marktpreise schwanken, wie Urban Wahlen deutlich machte: 2009 gab es für eine Tonne Altpapier gerade mal zehn Euro, im Mai 2011 lag der Spitzenwert bei 180 Euro pro Tonne. Auf Nachfrage von Ulrike Sprenger (UWG) versicherte Wahlen, dass der Kreis ab 2012 "monatlich das weitergibt, was er erzielt." Kommunen, die ihr Altpapier nach wie vor nicht direkt beim Kreis ablieferten, würden von dieser Regelung nicht profitieren, erklärte Urban Wahlen. Nachdem die Diskussion vor einem Jahr noch deutlich kontroverser verlief, herrschte diesmal fast schon weihnachtliche Harmonie: "Nachdem es bisher immer hieß, eine Spitzabrechnung sei nicht möglich, ist es ab jetzt ein Stück gerechter als wir es bisher hatten", brachte Bürgermeister Albert Glöckner den Konsens des Ausschusses auf den Punkt.

(NGZ)
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