Große Reinigungsaktion in Rommerskirchen 500 Helfer machten beim Frühjahrsputz mit

Rommerskirchen · An der Aktion „Fit für den Frühling“ beteiligten sich viele Vereine, aber auch Kitas und Schulen. Besonders oft stießen die Sammler auf ausgediente Corona-Schutzmasken. Was sonst noch gefunden wurde.

 Auf dem Schützenplatz in Eckum packte neben vielen anderen auch Bürgermeister Martin Mertens (5.v.l.) an.

Auf dem Schützenplatz in Eckum packte neben vielen anderen auch Bürgermeister Martin Mertens (5.v.l.) an.

Foto: Georg Salzburg (salz)

 Frühlingshaft war das Wetter am Samstag – eine gute Voraussetzung, um die Gemeinde von Unrat zu befreien, den achtlose Zeitgenossen weggeworfen hatten. Insgesamt hatten die Sammler aber das Gefühl, dass es sauberer war als in den Vorjahren. Die genaue Abfallmenge, die im grünen Container des Entsorgers Schönmackers landete, kann erst am heutigen Montag ermittelt werden. Fest steht, dass die Reinigungsaktion wieder ein Gemeinschaftserlebnis war – in Zeiten von Corona also keine Selbstverständlichkeit.

„Fit für den Frühling“ gibt es seit 2018. Einmal musste die Aktion wegen Schneefalls ausfallen. 2020 machte den Müllsammlern die Pandemie einen Strich durch die Rechnung, 2021 fand der Putztag in reduziertem Rahmen statt.

Die meisten Sammler trafen sich am Samstag nach getaner Arbeit auf dem Schulhof der Gilbach-Schule. Kleinere Mengen Müll wurden dort direkt im bereitstehenden Container entsorgt, größere Funde wurden dem Bauhof gemeldet. Unter anderem mit dabei: Bürgermeister Martin Mertens kam in Wanderschuhen auf den Schulhof. „Ich freue mich über die große Resonanz“, sagte Mertens, der zeitgleich auch noch bei der Unterbringung von ukrainischen Flüchtlingen begleitete.

Apropos Ukraine: Auf dem Schulhof war ein Blumenmeer aufgebaut worden, das im Laufe des Vormittags immer kleiner wurde: Die Gemeinde hatte 2.500 Frühlingsblüher als Dankeschön für die Müllsammler besorgt, vor allem in den Farben Blau und Gelb.

Ganz unterschiedlicher Müll wurde aufgesammelt: „Wir haben unter anderem Parkettböden gefunden“, erläuterte Hans Beckers vom Schützenverein Widdeshoven-Hoeningen. Ein alter Laptop gehörte ebenfalls zu den außergewöhnlichen Funden. Besonders viel Müll musste an den Ortsausgängen aufgesammelt werden, zum Beispiel entlang der Straße von Vanikum nach Neurath. Hier und am Bahnhofsdamm waren besonders viele Kräuterlikör-flaschen entsorgt worden, am Bahnhof waren es verstärkt Wodka-Flaschen. Aber was die Häufigkeit anbelangt, hat die Corona-Maske den Spirituosen eindeutig den Rang abgelaufen. Doch Addi Deutzmann vom Förderverein Vanikum zog insgesamt als Bilanz: „Es wird immer weniger.“

Hans Schumacher vom Tiefbauamt der Gemeinde Rommerskirchen hatte die Organisation übernommen, der Leiter des Tiefbauamts, Rudolf Reimert, hatte sich an der Müllsammelaktion aktiv beteiligt. Was Heike Prösz mit Blick auf die Bahnhofsrampe beklagte: „Da war noch alles voller Laub – ein Zeichen dafür, dass hier schon lange nicht mehr gereinigt wurde.“ Dasselbe gelte auch für die Fahrradständer.

Die Ehrenamtler wurden durch zwei Bauhofmitarbeiter und drei Kräfte des Tiefbauamts unterstützt. Toni Jordans und andere von den Sebastianern hatten sich den Martinspark in Nettesheim-Butzheim vorgenommen. Auch die Jugendfeuerwehr unter Leitung von Christian Lente war aktiv und kam zu dem Ergebnis, dass auf keinen Fall mehr, eher weniger als in den Vorjahren achtlos weggeworfen worden war.

Früh übt sich, was ein perfekter Müllentsorger werden wird: In diesem Sinne sammelten auch Kinder und Eltern von der Kindertagesstätte Pusteblume in Frixheim und von der Kita Abenteuerland in Anstel Müll im Umfeld der Einrichtungen.

Nach getaner Arbeit ließen sich Helfer man sich die Erbsensuppe schmecken. Wer außerhalb der Sammelaktion wilde Müllkippen entdeckt, wird gebeten, den Bauhof der Gemeinde zu informieren. Was bei „Fit für den Frühling“ nicht einfach beseitigt werden konnte, sind die Graffiti-Schmierereien an der Gilbach-Brücke.

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