„Zusammen/Kunst“-Festival in Rheinberg Wir sind zusammen eins

Rheinberg · Musiker, Texter und Autoren haben am Samstag beim „Zusammen/Kunst!“-Festival im Haus der Generationen in Rheinberg für mehr Achtsamkeit und rücksichtsvolles Miteinander geworben. Es traten Künstler aus Rheinberg und der ganzen Welt auf.

 Das Duo „Charli und Heiko“ eröffnete das „Zusammen/Kunst!“-Festival im Haus der Generationen. Der mittlerweile in Spanien lebende Rheinberger und seine Musik-Partnerin vermittelten in ihren Liedern friedenstiftende Botschaften.  RP-Foto: OO

Das Duo „Charli und Heiko“ eröffnete das „Zusammen/Kunst!“-Festival im Haus der Generationen. Der mittlerweile in Spanien lebende Rheinberger und seine Musik-Partnerin vermittelten in ihren Liedern friedenstiftende Botschaften. RP-Foto: OO

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Text und Takt – die beiden Komponenten sind am Wochenende in Rheinberg aufeinander getroffen. Es war wieder Zeit für eine „Zusammen/Kunst!“ – und Renan Cengiz als neuer Vorsitzender des „KeinVerlag“ hat das Minifestival am Annaberg veranstaltet. Künstler, Musiker, Schauspieler und Autoren aus Rheinberg und aller Welt kamen am Samstag im Haus der Generationen zusammen und sorgten für ein Festival der besonderen Art.

Noch bevor es losgeht, steht Heiko angelehnt an einem Tisch und spielt auf seiner Gitarre – sehr leise. Er trägt weiße Leinen-Klamotten, seine Haare sind lang, er ist barfuß. Charli steht ihm nah gegenüber und singt. Sie hat eine bunt-gemusterte Hose und ebenfalls keine Schuhe an. Dann geht es auf die Bühne für die beiden. Sie sind die ersten, die auf dem Festival am Samstagabend spielen. Schon nach den ersten Tönen klatschen die Zuschauer in den Stuhlreihen direkt vor der Bühne. Charli tanzt und schnipst mit ihren Fingern, dann gehen die Scheinwerfer an. Die Reihen werden voller. Kein Wunder, denn die Musik von Charli & Heiko ist ansteckend.

Ihre Lieder erzählen Geschichten. Geschichten darüber, dass unsere Meinung wichtig ist und wir uns für deren Freiheit einsetzen müssen. Geschichten darüber, dass wir bewusster mit der Erde umgehen müssen und Geschichten darüber, dass wir zusammen eins sind. „When do we realise – when we harm the earth, we harm ourselves?“, singt sie. („Wann realisieren wir, dass wir uns schaden, wenn wir der Erde schaden?“) Aber Charli singt auch von Begegnungen. Denn mit Heiko besuchte sie einst ein Dorf in im Amazonas-Regenwald. Ein Lied ist an dessen Bewohner gerichtet und soll ihnen eine Stimme geben. „Time to act is now“, singt sie und wird mit jedem Wort lauter. Dann singen auch Menschen im Publikum mit. „Charli & Heiko“ sind erst der Opener, aber schon jetzt sind alle Zuschauer begeistert.

Sie kommen nicht das letzte Mal auf die Bühne. Heiko tritt auch noch mit Renan Cengiz auf. Die beiden sind das perfekte Beispiel für das Zusammenspiel aus Text und Takt. Heiko ist Musiker und liefert den Takt, Renan Cengiz ist Autor und singt den Text. Sie kennen sich schon lange, können sich aber nicht mehr so oft sehen, weil Heiko mittlerweile in Spanien lebt. Die „Zusammen/Kunst!“ hat es am Wochenende geschafft, die beiden wieder zusammen auf die Bühne zu bringen.

Und dann wäre da noch der Text-Teil. Conny aus Norwegen liest aus ein paar ihrer „Kein Einhorn“-Kolumnen vor. Es ist wirklich so passiert, wie sie es erzählt. Das betont sie. Es klingt wie eine ausgedachte Geschichte, wenn sie vom frühen Aufstehen erzählt, das sie macht, um Aida-Urlauber auf Wanderungen zu führen. Und wie sie sich dann fühlt, wie ein Murmeltier. Aber sie fasziniert die Zuschauer. Genauso wie die anderen Künstler, Musiker, Schauspieler und Autoren. Das Publikum wippt mit, sie schnipsen und alle denken ein bisschen darüber nach, mehr Acht zu geben. Auf die Welt, auf die Menschen und auf uns.

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