Rheinberg Zum Schluss gibt es ein blaues Wunder
Rheinberg · Das Kammermusikensemble "Blue Chamber Quartet" beendet am 6. Mai in der Stadthalle Rheinberg die Spielzeit der Musikalischen Gesellschaft. Vorsitzende Lore Rabe ist glücklich, dass die Konzerte so gut angenommen werden.
Manchmal kommen Besucher nach einem Konzert in der Stadthalle auf Lore Rabe zu und sagen einfach danke. Reichen der 1. Vorsitzenden der Musikalischen Gesellschaft Rheinberg die Hand, nehmen sie einfach in den Arm und drücken sie. Wildfremde Menschen sagen: Herzlichen Dank für die tollen Konzerte! Solche Gesten machen Lore Rabe, die seit fast 40 Jahren mit viel Aufwand und Herzblut dafür sorgt, dass Rheinberg eine feine Adresse für klassische Musik ist, glücklich.
"Das müssen die Leute ja nicht tun", sagt Lore Rabe mit hanseatischem Understatement. "Aber es freut uns alle immer wieder zu hören, dass die Besucher fasziniert sind von unserem Angebot." Übrigens nicht nur die Besucher, sondern auch die nicht selten international renommierten Künstler, die einen Abstecher nach Rheinberg stets zu schätzen wissen. Lore Rabe weiß, woran das liegt: "Die Musiker sind viel und oft unterwegs, sie leben in Hotels. Deshalb schätzen sie eine vertrauensvolle, freundschaftliche Atmosphäre." Wenn die Veranstalter die Künstler am Bahnhof abholen und sie anschließend zuvorkommend bewirten, zahlt sich das aus.
Rückblickend sind Lore Rabe und ihr Team zufrieden mit dem Verlauf der nun endenden Saison. Die Veranstaltungen waren gut besucht, Künstler und Publikum zufrieden. Nur die Parkplatzsituation, die bereitet Kopfzerbrechen. Dass die Besucher (die nicht selten älteren Semesters sind und oft von außerhalb kommen) ihre Fahrzeuge nicht mehr auf dem Marktplatz abstellen können, gefällt den Veranstaltern nicht.
Entmutigen lässt sich Lore Rabe von solchen Begleiterscheinungen nicht. Das Programm für die nächste Spielzeit 2018/2019 ist bereits unter Dach und Fach und ist nach dem bekannten Muster angelegt: Klavierabende, Kammermusikalisches, Orchester, ein Neujahrskonzert - "die bewährte Mischung haben wir beibehalten", unterstreicht Lore Rabe.
Guter Brauch ist es, dass jede Spielzeit mit einem Konzert endet, das unterhaltsam, locker, populär ist. Das ist auch in der nächsten Woche so. Am Sonntag, 6. Mai, 19 Uhr, wird das "Blue Chamber Quartet" mit dem Konzert "Rhapsody in Blue" in der Stadthalle die Saison beenden. Publikum und Fachpresse feiern das 2005 gegründete Ensemble wegen der begeisternden Kombination von Klavier, Harfe, Kontrabass und Vibraphon. Den Musikern gelinge es, der Palette kammermusikalischer Ausdrucksformen neue, spannende Schattierungen hinzuzufügen, heißt es: "Mit atemberaubender Präzision und mitreißender Leidenschaft zelebriert das Blue Chamber Quartet die hohe Kunst des klassischen Ensemblespiels. Sie pendeln mit traumwandlerischer Sicherheit zwischen Klassik und Avantgarde, Jazz und lateinamerikanischer Rhythmik, Melancholie und elementarer Lebenslust. Das Ensemble geht neue Wege und nimmt sich die Freiheit ungewöhnlicher Bearbeitungen bekannter Werke." Zu dem deutsch-österreichischen Kammermusikensemble gehören vier "klassische" Musiker aus Wien und Göttingen: Julia Bartha (Klavier), Angelika Siman (Harfe), Holger Michalski (Kontrabass) und Thomas Schindl (Vibraphon). Die vier Ausnahmemusiker präsentieren in Rheinberg einen bunten Frühlingsstrauß mit Werken bekannter Komponisten wie Leonard Bernstein, Chick Corea, Isaac Albéniz, Astor Piazzolla, Sergei Sergejewitsch Prokofiew und George Gershwin. Letzterer ist vertreten mit seiner wunderbaren "Rhapsody in Blue", die dem Abend den Namen gab. So können die Besucher am 6. Mai auf angenehme Weise ein blaues Wunder erleben.
Alle Musikfreunde sind dazu eingeladen, das Konzert zu besuchen. Die Karten zu 15 Euro - für Mitglieder 12 Euro - sind bei der Buchhandlung Schiffer-Neumann in Rheinberg und bei der Stadtinformation Moers (Kirchstraße 27 a/b) erhältlich. Kartenbestellungen können zudem bei Lore Rabe (Telefon 02843 5428) oder auf der Internetseite der Musikalischen Gesellschaft Rheinberg (www.musikalische-gesellschaft.de) erfolgen. Jugendliche haben freien Eintritt.
