Rheinberg Zukunft der Borther Schule noch unklar
Rheinberg · Montessori-Trägerverein Wesel hat die Entscheidung über einen möglichen Umzug nach Rheinberg verschoben.
Ob die Montessori-Schule nach Borth kommt oder aber in Wesel bleibt, bleibt ungewiss. Auch die Mitgliederversammlung des Trägervereins brachte am späten Montagabend keine Entscheidung. Die für eine so weit reichende Frage wie eine Standortverlegung erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit wurde nicht erreicht. Es seien schlichtweg noch zu viele Fragen offen und sollten in den nächsten Monaten geklärt werden, hieß es aus den Reihen der Mitglieder.
Damit bleibt die Zukunft der alten Hauptschule Borth in der Schwebe. Gleichwohl zeigte Rheinbergs Bürgermeister Hans-Theo Mennicken gestern im Gespräch mit der Rheinischen Post Verständnis für die Weseler: "Sie werden weiter mit uns reden und in Ruhe die Pläne durchgehen." Auch um herauszufinden, wie teuer die Sanierung des Gebäudes denn nun unter dem Strich werden müsste. Denn die 2,4 Millionen Euro, die die Stadt kalkulierte, waren von einer hochwertigen energetischen Sanierung und vom Umbau in eine Grundschule ausgegangen. Mennicken: "Möglicherweise kann Montessori hier eine weniger aufwendige Variante verwirklichen. Oder die Sanierung vielleicht auch schrittweise angehen.
Bereits jetzt war der Standort Borth für viele Montessori-Mitglieder der klare Favorit — als Standort im Grünen und in ruhigem Umfeld. Der Weseler City-Standort sei aus pädagogischer Sicht nicht optimal, hieß es. Doch gut die Hälfte der Eltern würde lieber mit dem Kompromiss Innenstadt leben, statt ihre Kinder täglich nach Borth zu fahren.
Wie viel Zeit zum Nachdenken Rheinberg dem Trägerverein zubilligt — Zeit, in der ja letztlich auch die städtebauliche Planung im Bereich der alten Hauptschule nicht vorankommen wird? Mennicken: "Im Moment haben wir ja — außer dem Abriss — gar keine Alternative zur Ansiedlung der Montessori-Schule." Insoweit könne man akzeptieren, wenn der Verein bis ins Frühjahr hinein kalkuliere. Länger werde diese Planungsphase nach seiner Einschätzung ohnehin nicht dauern, denn zur Einrichtung der Sekundarstufe 1 müsse der Trägerverein im Laufe des nächsten Jahres die entsprechenden Förderanträge stellen.
Dann brauche im Übrigen auch die Stadt Klarheit — zum einen wegen der Nutzung der früheren Hauptschule. Davon unabhängig aber ebenso wegen der Entscheidungen, die zur Turnhalle und zum Lehrschwimmbecken zu treffen sind.
Gegenüber der Rheinischen Post erläuterte Stephan Dreizehnter als Sprecher des Montessori-Trägervereins gestern, man versuche, noch in diesem Jahr oder im Januar 2013 eine Mitgliederversammlung einzuberufen, auf der dann eine Entscheidung getroffen werden soll.