Alpen Zu groß: Kritik an den Hotel-Plänen mitten in Alpen

Alpen · 38 Anwohner der Bruckstraße unterzeichnen Protestbrief ans Rathaus. Stadtplanerin setzt auf Architekten-Wettstreit.

Das Projekt Hotel an der Burgschänke mitten in Alpen geht in die nächste Runde. Gestern ist die öffentliche Auslegung der Pläne von Investor Hermann Janßen zu Ende gegangen und damit die Frist, in der Bürger im förmlichen Verfahren zur erforderlichen Änderung des Bebauungsplanes an der Burgstraße Einwendungen vortragen konnten. Anne Caspring, neue Planerin im Rathaus, sprach von einem "unauffälligen Ablauf" der Offenlage. Allerdings gab's, anders als bei der Information der direkten Nachbarn Anfang Juni, auch kritische Stimmen.

Vornehmlich in der Bruckstraße regt sich Widerstand. Hier haben 38 Nachbarn einen Brief unterschrieben. In dem stellen sie sich zwar nicht grundsätzlich gegen die Hotelpläne, aber sie stoßen sich an der Größe: ein Haus mit 39 Zimmern in drei Vollgeschossen und dem Staffelgeschoss on top. Die Kritiker fürchten eine "massive Veränderung" ihres Wohnumfeldes. Sie beklagen sich darüber, dass sie nicht zur Info-Veranstaltung im Rathaus eingeladen worden waren.

Sie sehen den "dörflichen Charakter" des Ortskerns in Gefahr. Zudem stellen die Unterzeichner des Einspruchs einen "deutlichen Stilbruch" mit bestehenden Nachbargebäuden fest. Die Bruckstraßen-Bewohner bedauern es, dass ihnen künftig der freie Blick auf die Haagstraße "durch einen überdimensionierten Gebäudeblock" verbaut sei.

Die geplante Fußgängerpassage als Ersatz für die zugebaute Haagstraße könnte leicht zur vermüllten Angströhre verkommen. Den Durchlass in der jetzt geplanten Form lehnen die Einwender strikt ab, plädieren für einen "lichtdurchfluteten freien Blick auf die Haagstraße". Die Kritiker regen eine planvolle Entwicklung des Ortskerns an, wollen die Frage grundsätzlich klären: "Wohin soll die Reise für Alpen gehen?" Planerin Caspring denkt genau in die Richtung. Der Architektur-Wettstreit zur Dorfkerngestaltung, ursprünglich für den Bereich Alte Kirchstraße/Wallstraße gedacht, soll auf die Dorfader Burgstraße ausgedehnt werden. "So kann man ein solches Hotel, das natürlich Rentabilitätsansprüchen genügen muss, optisch verträglich in den Ort einfügen", so die Planerin.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort