Pontifikalhochamt im Xantener Dom Der selige Karl Leisner ist ein Beispiel für alle

In einer Messe mit vier Bischöfen wird am dritten Advent im Xantener Dom der Priesterweihe von Karl Leisner gedacht. Die geschah vor 75 Jahren heimlich im KZ Dachau. Sein Grab befindet sich in der Krypta.

 Das Kirchenfenster zeigt Karl Leisner in KZ-Sträflingskleidung bei seiner Priesterweihe.

Das Kirchenfenster zeigt Karl Leisner in KZ-Sträflingskleidung bei seiner Priesterweihe.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Der französische Häftling Bischof Gabriel Piguet spendete dem todgeweihten Diakon Karl Leisner am 17. Dezember 1944, also vor 75 Jahren, im Block 26 des Konzentrationslagers Dachau unter Gefahr für alle Beteiligten die Priesterweihe. Im Gedenken an dieses kirchengeschichtlich einmalige Ereignis ist am dritten Adventssonntag, 15. Dezember, um 11.30 Uhr ein Pontifikalamt im Dom in Xanten. Hauptzelebrant bei der Messe ist Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg aus dem Erzbistum München-Freising. Konzelebranten sind Erzbischof François Kalist aus dem Erzbistum Clermont, Weihbischof Rolf Lohmann, Regionalbischof für den Niederrhein und Recklinghausen mit Sitz in Xanten, und Wilfried Theising, Weihbischof in Münster und Offizial des Offizialbezirks Oldenburg mit Sitz in Vechta.

Neben diesen vier Bischöfen werden mehr als acht Priester und Diakone am Altar des Xantener Domes stehen, darunter Prälat Helmut Moll als Vertreter der deutschen Bischofskonferenz für das Martyrologium. Der grenzüberschreitende Pfarrcäcilienchor St. Johannes Baptist, Wyler und Groesbeek unter Leitung von Theo Giesbers, an der Orgel Gerard Rutjes, wird das Pontifikalamt musikalisch gestalten.

Das Festhochamt wird von Radio Horeb bundesweit übertragen. Auch eine Live-Übertragung des katholischen Fernsehsenders EWTN ist geplant. Der Gottesdienst findet mit dem Gebet am Grab des seligen Karl Leisner in der Krypta des Domes seinen Ausklang. Im Anschluss daran ist in der Aula der benachbarten Marienschule eine Feierstunde zu Ehren des niederrheinischen Glaubenszeugen.

Der denkwürdige Tag geht mit einer Dankandacht um 15.30 Uhr im Viktor-Dom zu Ende. In Kooperation des Internationalen Karl-Leisner-Kreises (IKLK) und des Stiftsmuseums Xanten wird vom 7. bis 19. Dezember im nördlichen Seitenschiff des St.-Viktor-Domes eine Karl-Leisner-Wanderausstellung zu sehen sein. Die Ausstellung zeichnet das Leben und Wirken Karl Leisners in seinen wichtigsten Stationen nach. Dabei wird die persönliche Lebensgeschichte in den Zusammenhang der dramatischen deutschen Zeitgeschichte zwischen 1915 und 1945 gestellt. Texte und Bilder sollen die Persönlichkeit Karl Leisners dem Besucher der Ausstellung näher bringen.

Vom 15. bis 20. Dezember wird die Karl-Leisner-Wanderausstellung in der Marienschule gezeigt. Am zweiten Weihnachtstag feiert Bischof Felix Genn im Paulusdom in Münster ein Pontifikalamt zur Erinnerung an die erste und einzige Heilige Messe des Neupriesters Karl Leisner vor 75 Jahren im Dachauer Lager.

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