Xanten Marienbaum will nach Bronze neu angreifen

Marienbaum · Enttäuscht sei man über den dritten Platz bei „Unser Dorf hat Zukunft“ aber nicht. In zwei Jahren gibt es wieder Kreis-Ausscheidungen.

 Dietmar Kisters (l.) und Karl Kempkes mit der alten Medaille.

Dietmar Kisters (l.) und Karl Kempkes mit der alten Medaille.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Der Ehrenvorsitzende des Heimat- und Bürgervereins Marienbaum, Karl Kempkes, hatte wohl schon eine Vorahnung. Der größte Konkurrent in der Region, sagte er erst vor knapp zwei Wochen der Redaktion, sei Schaephuysen. Das stimmte, die Ortschaft aus der Gemeinde Rheurdt holte diesmal beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ Gold und darf dafür beim Bundeswettbewerb in Berlin die nordrhein-westfälischen Landesfarben vertreten.

Marienbaum hingegen musste sich mit Bronze begnügen. Und mit einem Solitärbaum mit Unterbepflanzung als Sonderpreis. Eine sechsköpfige Delegation aus Xanten war am Sonntag nach Bad Sassendorf gefahren, voller Spannung, ob es wieder, nach vielen Jahren der Abstinenz, für einen Platz ganz oben auf dem Treppchen reichen würde.

In dem westfälischen Städtchen hat Landesumweltministerin Ursula Heinen-Esser die Sieger des Wettbewerbs bekanntgegeben. Die Verleihung der Urkunden und Preise wird allerdings erst am 24. November in einer Festhalle in Heinsberg erfolgen.

Enttäuscht über Bronze sei er nicht, sagte gestern der 1. Vorsitzende des Heimat- und Bürgervereins, Dietmar Kisters. Immerhin hatte Marienbaum erstmals seit 18 Jahren wieder beim Landesentscheid den Kreis Wesel vertreten können – schon mal ein schöner Erfolg. Obwohl Kisters insgeheim schon auf Silber geschielt hatte, gab er bereitwillig zu. „Aber wir fangen wieder klein an.“ Was genau den Ausschlag gegeben hat, kann er noch nicht sagen. Allerdings hofft er, noch Informationen zu bekommen über die Bewertungen.

Vielleicht liege es daran, dass Marienbaum kein typisches Dorf mit eigenen Landwirten sei, spekuliert er. Fast alle Flächen seien an Auswärtige verpachtet. Zudem würden nur in geringem Maße landwirtschaftliche Produkte selbst vermarktet. Stattdessen könne das Dorf mit einer gut ausgestatteten Infrastruktur zum Beispiel mit Ärzten, Gastronomie und Geschäften punkten. „Das haben andere Dörfer von unserer Größenordnung weniger.“ Doch das hat möglicherweise die Landwirtschaftskammer in dem von ihr veranstalteten Wettbewerb weniger hoch bewertet.

Nach dem Wettbewerb ist vor dem Wettbewerb. 2019 ist auf Kreisebene ein Jahr Pause; dann geht es um den Bundessieger. Danach beginnen wieder die Ausscheidungen auf unterster Ebene. Bis dahin will der Heimat- und Bürgerverein das jetzige Abschneiden analysieren und überlegen, wo man noch zulegen kann, um, so Kisters, „uns besser herauszustellen“.

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