Rheinberg Wo Rheinberger schwimmen lernen

Rheinberg · Vor drei Jahren stand die Kleinschwimmhalle in Borth vor der Schließung. Jetzt ist es immer ausgebucht, vermelden die Wasserfreunde Rheinberg stolz. Viele Ehrenamtliche sind am großen Erfolg beteiligt.

 Neele und Enie haben sichtlich Spaß. Badeaufsicht Anne Haupt passt auf, damit die beiden Mädchen gefahrlos schwimmen können.

Neele und Enie haben sichtlich Spaß. Badeaufsicht Anne Haupt passt auf, damit die beiden Mädchen gefahrlos schwimmen können.

Foto: Vastmans

"Es würde uns als Gemeinde freuen, wenn wir mit dem Bau einen Weg aufgezeigt haben, wie der Schwimmsport auch auf dem Lande gefördert werden kann", erklärte Gemeindedirektor Pattscheck im November 1962 im Rahmen der Einweihung der Borther Kleinschwimmhalle. Den RP-Bericht, aus dem dieses Zitat stammt, haben die Wasserfreunde Rheinberg eingerahmt und im Bad aufgehängt. "Das ist ja immer noch aktuell, viele Kinder aus ganz Rheinberg lernen bei uns schwimmen", erklärt Michael Schellen, 2. Vorsitzender des Trägervereins, der die Schwimmhalle seit März 2015 betreibt.

Und das mit großem Erfolg, denn während in der Innenstadt das Hallenbad im Winter und das Freibad im Frühsommer geschlossen blieben, herrscht an der Borther Straße Hochbetrieb. Neben Schulen und Kindergärten nutzen Sportvereine das Lehrschwimmbecken für Reha Sport, Aquafitness oder Wassergymnastik.

Ausfallzeiten kennt der Verein nicht. "Wir hatten in den zwei Jahren nicht eine Stunde Fehlzeit, obwohl wir mit Ausnahme der Sommerferien, in denen das Wasser gewechselt und Wartungsarbeiten durchgeführt werden, durchgehend geöffnet haben", sagt Schellen. Als Seitenhieb auf die Rheinberger Bädersituation möchte der Ingenieur das aber keinesfalls verstanden wissen: "Das kann man gar nicht vergleichen. Die Stadt muss vom Personal bis zum Unterhalt für alles aufkommen, bei uns leisten Ehrenamtler diese Tätigkeiten. Dazu zählt ein Bereitschaftsdienst aus Technikern, Handwerkern und Ingenieuren. Nur deshalb funktioniert der Betrieb so reibungslos."

Davon können sich die 250 Vereinsmitglieder an jedem Freitag persönlich überzeugen. Zwischen 16 und 18 Uhr dürfen sie sich im warmen Wasser austoben. Genutzt wird dieses Angebot zur Freude des Trägervereins hauptsächlich von Kindern und Jugendlichen. "Wir stellen fest, dass die Kinder, die regelmäßig kommen, immer sicherer werden. Für Nichtmitglieder bieten wir an diesem Tag Schnupperschwimmen für einen Euro an", erklärt Schellen.

Gerne würde der Verein mehr Schwimmzeiten anbieten, etwa ein Frühschwimmen. Schellen: "Dazu benötigen wir aber weitere Rettungsschwimmer, die sich bereit erklären, ehrenamtlich Aufsicht zu führen. Wer Interesse daran hat, darf sich gerne bei uns melden." Wer noch nicht schwimmen kann, hat die Möglichkeit, Schwimmkurse von Vereinen und Organisationen zu nutzen. Die entsprechenden Telefonnummern findet man auf der Homepage des Vereins (wasserfreunde-rheinberg.de). Dort stehen auch immer die aktuellen Angebote.

Wie wäre es beispielsweise mit einer Runde "Aquazumba" am Dienstagabend mit Tina Specht-Seegers? Auch wenn dieser Bereich noch ausbaufähig ist, sind die Borther Vereinsmitglieder mit der Entwicklung sehr zufrieden. "Vor drei Jahren stand das Bad vor der Schließung, jetzt läuft es im Dauerbetrieb. Das ist schon eine kleine Erfolgsgeschichte", bestätigt Michael Schellen.

(erko)
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