Alpen Wo der König als Tollität vorgestellt wird

Alpen · Witzige Beiträge und viel Musik: Stimmungsvoller Seniorennachmittag im Schützenzelt fand bereits zum 25. Mal statt.

 Fahnenschwenker Stefan Funke erfreute die Alpener Senioren im Festzelt mit seinem akrobatisch-melodischen Vortrag mit seinem textilen Sportgerät. Er erntete ebenso viel Beifall wie die anderen Akteure beim bunten Nachmittag.

Fahnenschwenker Stefan Funke erfreute die Alpener Senioren im Festzelt mit seinem akrobatisch-melodischen Vortrag mit seinem textilen Sportgerät. Er erntete ebenso viel Beifall wie die anderen Akteure beim bunten Nachmittag.

Foto: Armin Fischer

Nach dem Festauftakt der Junggesellenschützen hatte die Alpener Alten- und Rentnergemeinschaft (ARG) zum 25. bunten Nachmittag ins Kirmeszelt auf dem Willy- Brandt-Platz eingeladen. Die ARG nutzte die gutes Gelegenheit, die Pause beim Schützenfest für ihre Zwecke mit einem unterhaltsamen Nachmittag für Senioren auszufüllen. Daraus ist schnell eine gute Tradition erwachsen.

Vor 25 Jahren wollte der damalige Geschäftsführer des Junggesellenschützenvereins, Theo Ridder, als Ausgleich für das Kinderschützenfest auch etwas für die älteren Alpener anbieten. Als am 2. Juni 1993 der erste bunte Nachmittag über die Bühne ging, platzte das Kirmeszelt, damals noch auf dem Adenauerplatz, aus allen Nähten. "Damals sind 600 Senioren gekommen. Heute freuen wir uns über 210. Aber das war eine andere Zeit, damals gab es nicht so viele Angebote für ältere Menschen", erinnert sich ARG-Vorsitzender Karl-Heinz Theberath.

Theberath ist seit acht Jahren maßgeblich an der Organisation des bunten Nachmittags beteiligt. "Das habe ich im Alpener Karneval gelernt", so ARG-Vorsitzende. Davon durfte sich das Publikum kurz darauf überzeugen, als Moderator Theberath nach dem sehenswerten Fahnenschwenken der Junggesellenschützen den frischgebackenen Schützenkönig Nils Markwitz als Tollität begrüßte. Machte überhaupt nichts, im Gegenteil: Lockerheit und Spaß standen an diesem Nachmittag im Vordergrund.

Großen Anteil daran hat seit Jahren Christel Tinnefeld. Das Bönninghardter Urgestein stellte fest, dass es in Alpen mittlerweile an jeder Ecke eine Bäckerei gibt: "Ohne Brötchen können wir anscheinend nicht mehr leben. Manche essen die gleich dort. Das hat es früher nicht gegeben. Und Mitte des Monats wundern sie sich, dass die Rente alle ist." Natürlich durfte die Geschichte von "De groote Komm" nicht fehlen. Dabei handelt es sich um eine Aluminiumwanne, in der damals die Erbsensuppe ebenso serviert wurde wie der Milchbrei. Zwischen den Mahlzeiten diente das Gefäß wahlweise als Badewanne für "Moder" oder als elterlicher Nachttopf.

Musikalisch untermalt wurde der bunte Nachmittag mit bekannten Melodien und flotten Sprüchen von Rolf Trost. Wie man eine geerbte Bruchbude als schmuckes Eigenheim verkauft, machten Anja Tinnefeld und Marianne Anders deutlich. Da wurde der feuchte Keller zum Schwimmbad im Untergeschoss, und das löchrige Dach sorgte für Sonnenenergie im Haus. Selbst fehlende Bodendielen, die dafür sorgen, dass man von Balken zu Balken springen muss, wurden von Maklerin Marianne Anders zur Werbung genutzt: "Prima, das Haus hat sogar ein eingebautes Fitnessstudio."

Stammgast bei der Seniorenfeier ist auch die Showtanzgruppe "Benjamin Zappelfüße" aus Birten und Menzelen unter der Leitung von Carla Lemken und Claudia Stammen. Im Schwarz-Rot-Gold der Fußball-Nationalmannschaft gekleidet, präsentierten sie eine ansprechende Choreografie zu bekannten Fußball-Hits.

Mit griechischem Wein und einem Azzurro auf den Lippen schwebte im Anschluss der Männergesangsverein Martonair unter der Leitung von Hans-Heinrich "Struppi" Struberg über den Wolken. Den Abschluss eines kurzweiligen Nachmittages im Schützenzelt bildete schließlich ein höchst stimmungsvoller Vortrag des Musikvereins Menzelen.

(erko)
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