Kaufmannschaft hat personelle Probleme Werbering setzt auf den Standort Alpen

Alpen · Kaufleute überreichen den Kindergärten als vorweihnachtliches Geschenk einen Scheck. Werner Paduch hilft als Vorsitzender aus. Die örtlichen Einzelhändler hoffen, dass beim Bau der Neuen Mitte keine Parkplätze verloren gehen.

 Der Werbering Alpen überreichte den Kindergarten-Leitungen jeweils einen Scheck über 111 Euro.

Der Werbering Alpen überreichte den Kindergarten-Leitungen jeweils einen Scheck über 111 Euro.

Foto: Erwin Kohl

Acht Kindergärten aus Alpen und Millingen durften sich schon zwei Tage vor dem dritten Advent über ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk freuen. Vor dem Rathaus haben Vertreterinnen und Vertreter des Alpener Werberinges am Freitag den Leiterinnen und dem Leiter der Tageseinrichtungen einen Scheck über jeweils 111 Euro überreicht.

„Normalerweise verlosen wir beim Nikolausmarkt am Rathaus Preise im Wert von 1000 Euro an die Kinder. Dazu verteilen wir 700 Weckmänner. Da der Nikolausmarkt aber auch in diesem Jahr wegen der Pandemielage ausfällt, haben wir uns für diesen Weg entschieden, Kindern eine Freude zu machen“, erklärt Hans Bongen, Ehrenvorsitzender des Werberings. Außerdem habe der Werbering den Ort mit insgesamt 119 Tannenbäumen mitsamt Beleuchtung im Ort geschmückt.

Bongen gehörte 1973 zu den Gründern des Zusammenschlusses der Einzelhändler im Ort und hat den Verband jahrzehntelang als Vorsitzender geleitet. Doch mit seinem Rückzug aus der ersten Reihe vor einigen Jahren ist auch die personelle Kontinuität an der Spitze abgetreten. Seitdem herrscht hier eine große Fluktuation.

Seit Mitte September ist, wieder einmal, Werner Paduch der Vorsitzende, auch wenn der gar kein Geschäft mehr im Ort betreibt. Sein Schuhgeschäft an der Rathausstraße ist vor drei Jahren abgerissen worden. Seither ist dort immer noch eine Baustelle.

Das gilt auch für die Führungsarbeit beim Werbering. „Wir fragen uns auch, was da los ist. Wir haben immer noch 89 Mitglieder, aber niemanden, der den Vorsitz übernehmen möchte“, sagt Paduch, der in die Bresche gesprungen ist. Mit Kerstin Wichmann konnte man immerhin eine Mitarbeiterin der Verwaltung als Geschäftsführerin gewinnen. Stellvertretende Vorsitzende bleibt Birgit Muth.

Die Inhaberin des Modegeschäftes Papillon an der Lindenallee freut sich, in der Pandemie auf ihre Kundschaft zählen zu dürfen: „Die Alpener sehen unsere Lage und unterstützen uns. Die ganz großen Probleme mit Corona wie in den großen Städten haben wir hier nicht.“ Um Kunden bei der Stange zu halten, bekommen die bei jedem Einkauf einen Gutschein über zehn Euro. Ungeimpfte, die den Laden nach der geltenden Corona-Schutzverordnung nicht betreten dürfen, können sich gewünschte Ware im Schaufenster zeigen lassen und dann vor der Tür bezahlen. „Click and Collect“ nennt Birgit Muth das.

Bei Elektro Schmitz ist das kaum möglich. „Wir können ja schlecht die Fernseher vor die Scheibe halten“, sagt Hans Bongen. Dafür erhalten Kunden beim Einkauf ab 30 Euro ein Präsent, dazu biete man diverse attraktive Angebote. Das Weihnachtsgeschäft unter 2G-Regeln betrachtet Bongen skeptisch. „Das stärkt den Online-Handel noch mehr. Kunden, die einmal weg sind, sind nur schwer zurückzugewinnen.“ Die Geschäftsleute erwartet in einem großen Bereich der Burgstraße im kommenden Jahr eine Baustelle mit allen damit verbundenen Beeinträchtigungen.

Wie der Bau der Neuen Mitte genau über die Bühne gehen soll, wisse man noch nicht, sagt Bongen: „Wir haben noch keine Pläne gesehen. Es sollte aber auf alle Fälle vorm Baustart eine Bürgerversammlung geben.“ Eine Sorge treibt dabei die Geschäftsleute um. Bongen: „Wir wünschen uns mehr Parkplätze oder zumindest, dass die Zahl der bestehenden erhalten bleibt.“

(erko)
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