Rheinberg Weniger Mitglieder in den Sportvereinen

Rheinberg · Statistik des Stadtsportverbands im Rheinberger Sportausschuss. Offener Ganztag spielt eine Rolle.

Die Stadt Rheinberg arbeitet an einem Sportentwicklungskonzept. Dazu sind verlässliche Daten erforderlich. Dem Sportausschuss lag jetzt eine Übersicht vor, die Auskunft gibt, über die Entwicklung der Mitgliederzahlen in den Vereinen. Und zwar für den Zeitraum 1997 bis 2014. Ulrich Glanz, Vorsitzender des Stadtsportverbands (SSV), erläuterte sie in der Sitzung im Ausschuss.

26 Sportvereine (neun mehr als 1997) gibt es in Rheinberg, vier davon gehören nicht dem Stadsportverband an. "Seit 2009 hat der Stadtsportverband 1121 Mitglieder verloren", so Glanz. Die Zahl sank von 10107 auf aktuell 8986. Zum Vergleich: 1997 waren es 8651 Mitglieder. Burghard Kretschmer, SSV-Geschäftsführer, warnte davor, die Zahlen zu dramatisieren: "Man muss sehen, dass wir 2009 das absolute Hoch erreicht haben, jetzt relativieren sich die Zahlen wieder. Zudem gibt es Strukturveränderungen. Zum Beispiel haben wir Sportarten wie Basketball zwischenzeitlich komplett an Kamp-Lintfort verloren. Wir versuchen, solchen Entwicklungen entgegenzusteuern."

Ulrich Glanz wies darauf hin, dass vor allem die großen Vereine in den vergangenen Jahren Mitglieder verloren haben. "Beim SV Millingen sind es nur sechs, beim SV Concordia allerdings rund 400." Eine Erklärung dafür könnte die starke Ausrichtung der Ossenberger auf Breitensport sein - ein Angebot, dass zum Teil über die Angebote des Offenen Ganztags an den Schulen abgewickelt wird.

Und noch eine bemerkenswerte Beobachtung haben Glanz und seine Kollegen gemacht: Wenn der Fußballverband Niederrhein mit knapp 3000 Mitgliedern allein aus Rheinberg aus der Statistik heraussticht, handele es sich dabei nicht nur um aktive Fußballer. Glanz: "Da sind auch die passiven Mitglieder eingerechnet, außerdem schließen sich viele Breitensportler gerne dem Fußballverband an, weil der die günstigste Beitragsstruktur habe.

Zur Altersstruktur lässt sich festhalten, dass die Zahl der Sportvereinsmitglieder über 60 Jahre um 230 gestiegen ist (Stichwort: die fitten Alten), hingegen ist die Zahl der Kinder und Jugendlichen gesunken. "Eine Folge des demografischen Wandels und des Offenen Ganztags", schloss Ulrich Glanz.

Ausschussvorsitzende Claudia von Parzotka-Lipinski war dankbar für die Zahlen und bat darum, sie künftig einmal im Jahr als Arbeitsgrundlage zur Verfügung gestellt zu bekommen. Denn daraus ließen sich die Entwicklungen der Vereine gut ablesen, so die SPD-Politikerin.

(RP)
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