Rheinberg Wäldchen in Orsoyerberg: (K)ein Fall für die Politik
Rheinberg · Das Wäldchen in Orsoyerberg: "Für mich ist das Thema noch nicht erledigt", sagte Jürgen Bartsch von den Grünen jetzt im Haupt- und Finanzausschuss. Zur Erinnerung: Das Kommunale Wasserwerk (KWW) hatte die 5,6 Hektar große Waldfläche Ende vergangenen Jahres an eine Privatperson verkauft.
Die Umstände waren kurios, es gab viele Vermutungen und Unterstellungen und die nicht ganz unbegründete Vermutung, dass auch geplant war, auf der Waldfläche zu bauen. Eine inzwischen wieder zurückgezogene Bauvoranfrage lag vor, angeblich gab es sogar eine zweite. Zwischenzeitlich gründete sich eine Bürgerinitiative von Anwohnern, und die Eigentümer kündigten im RP-Gespräch an, den Wald am liebsten wieder verkaufen zu wollen, weil sie die Lust daran verloren hätten.
Eine Frage interessierte Jürgen Bartsch im Ausschuss ganz besonders: "Warum war die Politik vor dem Verkauf nicht eingebunden? Wir halten das für eine bedeutsame Angelegenheit und wir sind gewählte Mandatsträger." Schließlich sei die Stadt Mitgesellschafter des Kommunalen Wasserwerks. Bartsch regte an, das Thema in der nächsten Ratssitzung auf die Tagesordnung zu setzen.
Dafür gebe es keine Veranlassung, fand Dieter Paus, der Technische Beigeordnete. Der in Frage kommende Ausschuss sei der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt. Paus: "Da steckt das Wort Entwicklung drin, und Entwicklung heißt Veränderung. Auf der Waldfläche liegt ein hoher Schutzstatus, da kann nichts verändert werden. Denn es gibt zwei schützenswerte Biotope."
Karin Wolk von den Grünen reichte diese Argumentation nicht aus. Der Wald sei Natur und damit durchaus ein Thema für den Ausschuss, da der ja schließlich auch ein Umweltausschuss sei. Wolk: "Freizeit, Umwelt, Natur - damit sollten wir uns mehr befassen." Aber Dieter Paus blieb bei seiner Einschätzung: "Es besteht keine Gefahr, dass dieser Wald für andere Zwecke genutzt werden kann." Er stehe im Landschaftsplan, und der habe Satzungscharakter, das sei vergleichbar mit einem Bebauungsplan.
