Rheinberg Vorschlag: Hauptschule abreißen

Rheinberg · Verwaltungs-Positionspapier für die Sitzung der "Findungskommission": Borther Hauptschul-Standort komplett freimachen, Bau einer Einfachturnhalle in Borth, einer zentralen Mehrfachturnhalle und Hallenbad-Erweiterung.

 Denkbar sei eine Erweiterung des Rheinberger Hallenbades.

Denkbar sei eine Erweiterung des Rheinberger Hallenbades.

Foto: A. Fischer

Abreißen — das schlägt die Stadtverwaltung vor, wenn am Donnerstag die "Findungskommission" über die Zukunft der alten Hauptschule Borth spricht: Sowohl die Kleinschwimmhalle als auch die Turnhalle, Schule und Nebengebäude (ohne Wohnhaus) sollen nach dem Konzept der Verwaltung, das seit gestern in Rheinberg kursiert, abgebrochen werden.

 Der komplette alte Hauptschulstandort Borth inclusive Kleinschwimmhalle sollte abgerissen werden, schlägt die Stadtverwaltung vor.

Der komplette alte Hauptschulstandort Borth inclusive Kleinschwimmhalle sollte abgerissen werden, schlägt die Stadtverwaltung vor.

Foto: AF (Arch.)

So ließen sich 6,7 Millionen Euro Sanierungskosten einsparen; und anfallende Verkaufserlöse könnten für Neubauten ausgegeben werden. Ob es auch so kommt, ist längst nicht sicher: Nun beginnt die Beratung in der Kommunalpolitik.

Nun berät die Politik

Es ist im übrigen keineswegs so, dass die Verwaltung nur sagt "weg damit". Das Szenario aus dem Stadthaus beleuchtet verschiedene Alternativen: die Verlegung der Schule am Deich (Wallach) zur Hauptschule Borth; die Unterbringung der Sekundarstufe II der neuen Rheinberger Europaschule in die Hauptschule Borth; die Einrichtung einer Tagespflege-Einrichtung im Gebäude der ehemaligen Grundschule Ossenberg; und eben den Abriss der Hauptschule Borth inclusive Turn- und Kleinschwimmhalle und Vermarktung des gesamten Areals.

Für den so erzielbaren Erlös hat die Verwaltung konkrete Vorschläge: Als Ersatz für die abgerissenen alten Gebäude sollte Borth eine neue Einfachturnhalle bekommen und in zentraler Lage solle eine Mehrfachturnhalle gebaut werden, um den Turnhallenbedarf für den Schulsport zu decken.

In einem zweiten Schritt möchte die Verwaltung in 2013 oder später bei einem Fachunternehmen ein Bäderkonzept in Auftrag geben. Das könnte zwar zwei Varianten haben; die erste davon, die Sanierung der alten Kleinschwimmhalle und der Turnhalle Borth für zirka 4,2 Millionen Euro wird aber als nicht sinnvoll eingestuft; anders sieht es mit der Erweiterung des Hallenbades Rheinberg (Kosten: 4,3 bis 5,5 Mio. Euro) aus. Als weitere Variante wäre z.B. die Ergänzung des Freibades durch ein Hallenbad denkbar.

Finanzielle Folgen

Das alles hat — natürlich — gravierende finanzielle Konsequenzen. Allein die Abrisskosten aller Gebäude am Hauptschulstandort Borth werden auf 400 000 ™ geschätzt. Thematisiert werden ferner Restbuchwert, Abschreibungen, Neubaukosten — und die Auswirkungen auf den Rheinberger Haushalt.

In der Politik hielt man sich gestern bezüglich der Verwaltungsvorlage zurück. Erich Weisser etwa blieb bei der im RP-Gespräch nach seiner Wahl zum neuen CDU-Ortsverbandsvorsitzenden zu diesem Thema selbst auferlegten Schweigsamkeit — obwohl nun doch nicht mehr über "ungelegte Eier" geredet werden müsste. Weisser betone jedoch gestern auf RP-Nachfrage unisono mit Stadtverbandschef Ulrich Hecker: Nun sei die Zeit, sachlich und wohldurchdacht zu beraten und eine nachhaltige, richtungsweisende Entscheidung zu treffen. In die wollen die Christdemokraten auch die Gedanken der Betroffenen einfließen lassen und bereiten deshalb eine Bürgerbefragung bzw. -versammlung vor.

(RP/rl)
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