Morde von Hanau „Hass ist eine Gefahr für die Gesellschaft“

Alpen · Chef der Volksbank Niederrhein über Hanau, Demokratie und Werte.

 Der Vorstand der Volksbank Niederrhein (v.l.): Guido Lohmann und Dieter Hackstein.

Der Vorstand der Volksbank Niederrhein (v.l.): Guido Lohmann und Dieter Hackstein.

Foto: Fischer, Armin (arfi )/Fischer, Armin ( arfi )

Nach den Morden von Hanau zeigt sich der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Niederhein, Guido Lohmann, besorgt über die Entwicklung der Gesellschaft. „Wir müssen aufpassen, dass die Gesellschaft an den Rändern links und rechts nicht ausfranst und die Mitte wegbricht“, sagte Lohmann am Freitag. Die aktuelle Entwicklung lasse sich mit den 1920er Jahren in Deutschland vergleichen. Damals seien die linken und rechten Ränder immer stärker geworden, während die Mitte zerbröselt sei, und diese Entwicklung habe später den Aufstieg der Nationalsozialisten ermöglicht. „Wenn die Mitte der Gesellschaft wegbricht, gefährdet das eine Demokratie“, sagte Lohmann.

Deshalb engagiere sich die Volksbank gesellschaftspolitisch, erklärte der Vorstandsvorsitzende: „Wir beziehen Stellung.“ Als Unternehmen, das in der Region verwurzelt sei, habe die Volksbank eine Verantwortung, und dieser Verantwortung komme sie nach. „Wir zeigen als Bank, dass wir für Werte stehen.“ Dazu gehöre, dass jeder Mensch mit Respekt behandelt werde. Das sei leider nicht mehr selbstverständlich. Gerade im Internet und auf Facebook sei es salonfähig geworden, dass man sich herablassend über andere äußere. Hasskommentare seien aber eine Gefahr für das friedliche Zusammenleben in einer Gesellschaft, warnte Lohmann. Er ist stellvertretender Vorsitzender des Vereins „Demokratie und Toleranz leben“ in Moers, der 2019 gegründet wurde.

(wer)
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