Rheinberg Volksbank mit Rekordüberschuss

Rheinberg · Trotz des niedrigen Zinsniveaus blickt die Volksbank Niederrhein auf ein erfolgreiches Jahr 2016 zurück. Die Bilanzsumme stieg auf 1,4 Milliarden Euro, der Überschuss beträgt 3,3 Millionen Euro. Die Vertreterversammlung stimmte einer Dividende von 6,3 Prozent zu. Zum Abschluss hielt Wolfgang Bosbach eine Rede.

 Abstimmungskarte hoch für die Dividende: Einstimmig wurde die Dividende in Höhe von 6,3 Prozent beschlossen.

Abstimmungskarte hoch für die Dividende: Einstimmig wurde die Dividende in Höhe von 6,3 Prozent beschlossen.

Foto: Armin Fischer

Insgesamt 22.535 Personen dürfen sich freuen. Sie sind Mitglieder der Volksbank Niederrhein und bekommen in diesen Tagen eine Dividende von 6,3 Prozent auf ihre Geschäftsanteile. Im besten Fall - zehn Anteile à 275 Euro - sind das etwa 174 Euro. Zum Vergleich: Auf einem normalen Sparbuch würden sie für ihre 2750 Euro nur knapp 30 Cent bekommen. "Ein besonderes Produkt für unsere Mitglieder", sagt auch Kurt Kröll, Pressesprecher der Volksbank Niederrhein.

Besonders sind aber auch die anderen Zahlen, die Vorstandsvorsitzender Guido Lohmann am Montagabend den 264 stimmberechtigten Vertretern, Gästen und Mitarbeitern in der Stadthalle Rheinberg präsentierte. Eine Bilanzsumme, die um 6,3 Prozent auf 1,42 Milliarden Euro stieg. Ein Kreditgeschäft, das überproportional zum Bankenmarkt (2,7 Prozent) um 6,7 Prozent auf 967 Millionen Euro ausgeweitet werden konnte. Und Kundeneinlagen, die sich trotz des historisch niedrigen Zinsniveaus um 6,4 Prozent auf rund 1,12 Milliarden Euro erhöhten. Das Ganze macht einen Überschuss von 3,3 Millionen Euro. "Das beste Ergebnis der Geschichte der Volksbank Niederrhein", sagte Lohmann nicht ohne Stolz und ergänzt: "Wir blicken auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2016 zurück und sind mit der Geschäftsentwicklung überaus zufrieden." Die Vertreter waren es auch. Sie entlasteten Vorstand und Aufsichtsrat und stimmten der Dividende einstimmig zu. Zudem wurden Ludger Lemken und Dr. Josef Weitz erneut in den Aufsichtsrat gewählt.

Doch warum ist das so? Warum kann die Volksbank Niederrhein trotz andauernd niedrigen Zinsen ihre Zahlen steigern? Laut Lohmann sind es die 266 Mitarbeiter, die für diesen Erfolg verantwortlich sind: "Sie sind eng mit den Menschen in der Region verbunden und bieten unseren Kunden genau das, was sie von uns erwarten: Kompetenz, Nähe und schnelle Entscheidungswege." Sie bieten ihnen neben Krediten - 247 Millionen Euro für den gewerblichen Mittelstand und für Privatkunden - aber auch vermehrt Produkte wie Bausparverträge, Versicherungen und Fonds an. Das führt wiederum dazu, dass die Provisionen bei den Vermittlungsgeschäften (Schwäbisch Hall, R+V, Union Investment und Co.) im Jahr 2016 enorm gestiegen sind.

 Wolfgang Bosbach hielt bei der Volksbank einen launigen Vortrag.

Wolfgang Bosbach hielt bei der Volksbank einen launigen Vortrag.

Foto: Fischer Armin

Für das Jahr 2017 rechnet die Volksbank Niederrhein zwar mit einer positiven Konjunkturentwicklung. Vorstand und Prüfungsverband prognostizieren aber ein rückläufiges Betriebsergebnis. Lohmann begründet dies mit dem Zinsergebnis, das von Jahr zu Jahr weniger wird: "Wir werden die sinkenden Margen nicht mehr zu 100 Prozent kompensieren können." Grund zur Sorge müssen sich Mitarbeiter und Kunden nicht machen. "Wir wollen weder fusionieren, noch 2017 und 2018 Filialen schließen. Auch die Personalkosten bleiben bis zum Jahr 2022 konstant", sagt Lohmann. Seine Ziele sind es, das Kreditgeschäft zu stabilisieren, das Provisionsgeschäft auszubauen, die Personalkosten konstant zu halten, das Kostenmanagement solide zu führen und eine digitale Offensive zu starten. Letzteres befinde sich auf einem guten Weg: "Wir haben alles, was die ING-DiBa, Deutschlands beste Online-Bank, auch hat - nur Dirk Nowitzki nicht." Applaus.

Den gab es im Übrigen zuhauf für Gastredner Wolfgang Bosbach. Der Rechtsanwalt und CDU-Politiker aus Bergisch-Gladbach, der sich vor allem um die innere Sicherheit im Land und Bund kümmert, hielt einen launigen Vortrag. "Ich bin hier, um ein bisschen Ruhe in ihre turbulente Veranstaltung zu bringen." Dabei hielt er ein Plädoyer für Europa, machte aber auch deutlich das seiner Meinung nach Handlung und Haftung zusammengehören.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort