Alpen Volksbank freut sich über "Kracherjahr"

Alpen · 2013 neue Rekorde: 21 228 Mitglieder, Anstieg der Bilanzsumme um 7,5 Prozent und Gewinn von 3,3 Millionen.

Guido Lohmann mag es in klaren Worten: "2013 war ein absolutes Kracherjahr", so der Vorstandsvorsitzende gestern bei der Jahresbilanz-Pressekonferenz in der Alpener Zentrale. Mit seinem Kollegen Dieter Hackstein konnte er erneut neue Rekorde melden. Die wichtigste Zahl aus Sicht des Vorstands ist die Mitgliederentwicklung. 1336 Menschen schlossen sich der Genossenschaft neu an (plus 5 Prozent). "Mit 21 228 Mitgliedern sind wir die größte Personenvereinigung in unserem Geschäftsgebiet", freut sich Lohmann.

Auch die anderen Zahlen steigen: die Bilanzsumme um mehr als 86 Millionen Euro auf einen neuen Höchststand von 1,23 Milliarden Euro (plus 7,5 Prozent) und der voraussichtliche Jahresüberschuss auf rund 3,3 Millionen Euro. Das dürfte die Mitglieder freuen: Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Mitgliederversammlung eine Dividendenzahlung von 6,3 Prozent vor. Zudem werde man erneut das Eigenkapital deutlich stärken. Lohmann: Weil wir als Genossenschaftsbank stets mit Augenmaß und vor allem mit Vorsicht am Kapitalmarkt gehandelt haben, verfügen wir im Gegensatz zu vielen anderen Banken über eine sehr gute Eigenkapitalausstattung." Dies erlaube auch in den nächsten Jahren starkes Kreditwachstum. "Eine Kreditklemme ist kein Thema."

Das Erfolgsrezept ist für den Vorstand klar: "Wir sind nach wie vor die Vertrauensgewinner in unserer Region. Wir setzen auf das, was unsere Mitglieder und Kunden von uns erwarten: Sicherheit, Vertrauen, Nachhaltigkeit und vor allem persönliche Nähe. Auf dieser Basis kümmern wir uns individuell um unsere Mitglieder und Kunden. Freundlichkeit wird von uns jeden Tag an jedem Arbeitsplatz gelebt. Das zusammen macht uns so erfolgreich und hebt uns deutlich von den Wettbewerbern am Markt ab."

Die Volksbank werde an ihrem dichten Geschäftsstellennetz festhalten. "Als genossenschaftliche Bank bekennen wir uns klar zu unserer Dezentralität. Wir bleiben mit unseren Geschäftsstellen auch dort in der Fläche, wo andere Banken gar nicht erst hingehen."

Der Blick voraus bleibt optimistisch. Lohmann erwartet für 2014 eine gute bis sehr gute wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland. Für die Volksbank Niederrhein geht er von moderatem Kreditwachstum aus. Das Betriebsergebnis werde gut sein, aber wahrscheinlich nicht mehr in Rekordhöhe liegen. Das sei dem allgemeinen niedrigen Zinsniveau geschuldet.

Keine guten Noten gibt es von Lohmann für die deutsche Politik. Mit "großer Sorge" betrachte er die "kostspieligen Wahlgeschenke der Regierungsparteien" etwa in Sachen Rente. Deutschland brauche aber eine nachhaltige Haushaltskonsolidierung, wenn man einen Blick auf die "implizite, also ehrlich gerechnete Staatsverschuldung" wirft. Positionen wie zukünftige Beamtenpensionen oder die zunehmenden Renten- und Pflegeaufwendungen bewirken eine Nachhaltigkeitslücke, die sich auf 227 Prozent des Bruttoinlandsprodukts oder rund 5,9 Billionen Euro belaufen könnte. Lohmann mahnt: "Diese Nachhaltigkeitslücke muss schnell geschlossen werden. Sonst werden nachfolgende Generationen und damit auch die ökonomische Entwicklung in Deutschland unverantwortlich stark belastet."

(RP)
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