Alpen/Rheinberg Videoüberwachung fürs Schulzentrum

Alpen/Rheinberg · Die Gemeinde Alpen möchte die Zerstörungswut in den Griff bekommen. 70.000 Euro stehen dafür im Haushalt 2013.

 Am Schulzentrum gibt es ebenso wie am Rheinberger Amplonius-Gymnasium eine Videoüberwachungsanlage, die hier noch als Fotomontage dargestellt ist.

Am Schulzentrum gibt es ebenso wie am Rheinberger Amplonius-Gymnasium eine Videoüberwachungsanlage, die hier noch als Fotomontage dargestellt ist.

Foto: Olaf Ostermann (Archiv)

Die Gemeinde Alpen will das Gelände rund um das Schulzentrum an der Fürst-Bentheim-Straße mit Videokameras überwachen lassen. Der Grund: Die Zerstörungswut greift immer häufiger um sich. Im Ausschuss für Jugend, Schule, Sport und Kultur wurde darüber jetzt gesprochen.

Die Beschwerden häufen sich. Mal wird das Schulgebäude mit hässlichen Graffitis überzogen, was wegen der roten Verblendsteine besonders ärgerlich und teuer ist. Mal werden Scheiben eingeschlagen, dann wieder Mülleimer in Brand gesetzt oder Flaschen nach abendlichen Gelagen kaputt geschlagen und die Scherben liegen gelassen. "Das kann so nicht weitergehen", schilderte Hauptschulleiter Hans-Peter Becker im Ausschuss und kann sich der Unterstützung seiner Kollegen Edith Catrein-Diering (Realschule) und Tilman Latzel (Sekundarschule) sicher sein. Und auch die Verantwortlichen des SV Viktoria Alpen seien an einer solchen Anlage interessiert, sagt Becker. Der Sportplatz grenzt schließlich gleich an das Schulgelände und ist ebenfalls oftmals Opfer von Vandalismus.

70 000 Euro stellt die Gemeindeverwaltung in den Haushalt 2013 für eine Videoüberwachungsanlage ein. "Wir haben uns ein Angebot eines Unternehmens eingeholt", sagte Bürgermeister Thomas Ahls auf die Frage von Irmgard Höpfner (CDU), wie denn dieser Betrag zu Stande komme. Viktor Illenseer (SPD) empfahl zu überlegen, welches System man denn haben möchte: ein Melde- oder ein Aufzeichnungssystem. Christian Chwallek (Grüne) sah in dem Schritt zur Videoüberwachung den "vorauseilenden Gang in den Überwachungsstaat". Rainer Beck (FDP) schließlich erkundigte sich danach, wie der Datenschutz gewährleistet sei.

Schon seit vielen Jahren ist das Schulzentrum mit einer Alarmanlage gesichert; die Gemeinde Alpen kooperiert mit einer Wach- und Schließgesellschaft in Moers. Hans-Peter Becker dazu: "Ich bin jetzt seit 1996 an der Hauptschule Alpen. In dieser Zeit hat es hier, anders als an anderen Schulen, keinen Einbruch gegeben." Der günstigste Ort für eine Videoanlage ist seiner Auffassung nach der Bereich zwischen Mensa und Kleinspielfeld, denn dort halten sich offenbar die meisten Jugendlichen auf.

In der Stadt Rheinberg liegen bereits erste Erfahrungen vor. Wie Beigeordneter Dieter Paus gestern sagte, seien die Fälle von Zerstörung zurückgegangen. Seit etwa drei Jahren werden die Außenbereiche des Amplonius-Gymnasiums und des Schulzentrums an der Dr.-Aloys-Wittrup-Straße videoüberwacht. Die Investition habe sich gelohnt. Sensibel sei allerdings der Umgang mit den Aufzeichnungen. Datenschutzrechtliche Belange müssen in jedem Fall gewahrt sein, so Paus.

(RP)
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