Rheinberg Verdi will Betriebsrat für Amazon

Rheinberg · Die Verdi-Vertreter hatten Schoko-Taler im Gepäck. Um den schlechten Tag zu versüßen, wie sie den Amazon-Mitarbeitern zum Schichtwechsel versicherten. Zum vierten Mal waren die Gewerkschafter vor dem Gebäude des Online-Versandhandelsriesen, um die Mitarbeiter zu motivieren, sich betrieblich zu organisieren.

Mit der Gründung eines Betriebsrates soll künftig gewährleistet werden, dass Mitarbeiterinteressen vertreten werden. Denn darum sei es bei Amazon nicht gut bestellt, informiert Gewerkschaftssekretärin Sabine Busch. Täglich gingen unzählige, neue Eintrittserklärungen bei Verdi ein, und damit nicht selten auch Klagen darüber, wie es um die Wahrung der Mitarbeiterrechte bestellt sei.

"Probleme sind unter anderem die kurzfristig anberaumte Mehrarbeit, über die oftmals erst ein oder zwei Stunden früher informiert wird, die Pflichtsamstage, der enorme Leistungsdruck sowie ständige Kontrollen und der mangelnde Respekt", skizziert Sabine Busch.

Das Problem: die befristeten Arbeitsverträge, insbesondere für das Saisongeschäft zu Weihnachten. Nach wie vor seien Verdi-Schätzungen zufolge die Hälfte aller Arbeitsverträge in Rheinberg zeitlich befristet, erläutert Sabine Busch. Die Gewerkschaftssekretärin ist jedoch zuversichtlich, dass man bis Ende des Jahres eine solide Basis an Gewerkschaftsmitgliedern gewonnen habe, um einen Betriebsrat zu installieren.

Die nächste Mitgliederversammlung am Sonntag, 9. September, 11 Uhr, Hotel van der Valk, Moers, soll darüber informieren, was es benötigt, um Betriebsratswahlen einzuleiten.

(RP/rl)
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