Rheinberg Ursachensuche nach Feuer in Psychiatrie

Rheinberg · Der Betrieb im St.-Nikolaus-Krankenhaus lief gestern schon wieder normal. Polstersessel brannte im Speisesaal.

Der Rettungsdienst kümmerte sich darum, dass die Patienten in Sicherheit gebracht wurden.

Der Rettungsdienst kümmerte sich darum, dass die Patienten in Sicherheit gebracht wurden.

Foto: Christoph Reichwein

Von Flammen und Rauch, von einem Großeinsatz der Feuerwehr, von Rettungsdienst und Polizei war gestern an der Orsoyer Straße nichts mehr zu sehen: Das St.-Nikolaus-Krankenhaus sah aus wie immer. Der Einsatz am späten Sonntagabend (die RP berichtete) war für die Rheinberger Wehr allerdings einer der größten der letzten Zeit. Alle Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr - nach Einschätzung des Einsatzleiters Sebastian Schriewer mindestens 60 Leute - plus 30 bis 40 Kräfte des Rettungsdienstes, machten sich auf den Weg zur psychiatrischen Klinik. Schriewer: "Wenn uns die Meldung erreicht, dass es in einem Krankenhaus brennt, wird sofort Vollalarm ausgelöst."

 Die Feuerwehr rückte mit allen verfügbaren Kräften zur Klinik aus.

Die Feuerwehr rückte mit allen verfügbaren Kräften zur Klinik aus.

Foto: Christoph Reichwein

Die Brandmeldeanlage und dann auch die Sirenen sprangen gegen 22.30 Uhr an. Wenig später wimmelte es am Krankenhaus und auf der zwischen Geßmann-Kreisel und dem Kreisverkehr an der Feuerwehr gesperrten Orsoyer Straße von Blaulichtern und Einsatzfahrzeugen. Zunächst sei die Lage unklar gewesen, so Schriewer, man habe nicht überblicken können, ob und ggf. wie viele Verletzte es gab und wie viele Menschen zu betreuen waren.

Schnell war aber klar: Das Feuer hielt sich in Grenzen, aber die Rauchentwicklung war enorm. Aus bislang ungeklärter Ursache war ein Polstersessel im Speisesaal des Krankenhauses in Brand geraten. Das Feuer breitete sich auf den ganzen Speiseraum aus, so dass ein Teil der Psychiatrie evakuiert werden musste. Bei zwei Patientinnen im Alter von 21 und 32 Jahren bestand zunächst der Verdacht einer Rauchgasvergiftung. Die Annahme bestätigte sich allerdings nicht.

28 im Untergeschoss untergebrachte Frauen und Männer wurden später in einem anderen Bereich des Hospitals einquartiert. Acht von ihnen waren unmittelbar betroffen. Sie seien zwar nicht im Speisesaal gewesen, als das Feuer ausbrach, jedoch lagen ihre Zimmer auf dem angrenzenden Flur.

Am Abend hielten sich die betroffenen Patienten zunächst in einem Zelt auf, das auf dem Krankenhausgelände aufgebaut worden war. Dort wurden sie auch versorgt. Gestern war der Speisesaal noch gesperrt, weil dort zunächst die Brandermittler ihrer Arbeit nachgehen müssen. Ansonsten lief der Betrieb in St. Nikolaus wieder normal.

Neuaufnahmen - Notfälle ausgenommen - seien zunächst zurückgestellt, hieß es. Mit den betroffenen Patienten werde im Rahmen der Therapiesitzungen, an denen alle Patienten des Hauses teilnehmen, über die Ereignisse gesprochen, ließ Chefarzt Professor Dr. Karsten Heekeren ausrichten.

Im Krankenhaus entstand hoher Sachschaden. Der Feuerwehreinsatz dauerte bis 2 Uhr in der Nacht.

(up)
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