Unsere Woche Hafen Orsoy: Vor allem auf die Niag kommt jetzt eine Menge Arbeit zu

Der Orsoyer Niag-Hafen wird die Gemüter auch weiterhin erhitzen. Nach der Ausschusssitzung im Stadthaus mit großer Bürgerbeteiligung haben die Anwohner mehr Sorgen und Bedenken mit nach Hause genommen, als sie mit ins Stadthaus gebracht hatten.

 Der Hafen in Orsoy.

Der Hafen in Orsoy.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Daran änderte auch der gut gemeinte Versuch des Technischen Beigeordneten Dieter Paus, Bedeutung und Auswirkungen des Regionalplans zu erklären, nicht viel.

Der Auftritt von Niag-Chef Peter Giesen trug nicht dazu bei, Vertrauen zu bilden. Er konnte insbesondere einen Punkt, den die Orsoyer als Widerspruch empfanden, nicht auflösen: Warum soll im Regionalplan eine deutliche Erweiterung festgeschrieben werden, wenn die Niag, wie Giesen immer wieder betonte, auch langfristig nicht vorhat, den Hafen zu vergrößern?

Unklar blieb auch etwas anderes. In Orsoy wird in erster Linie Kohle angelandet. Kohle wird aber immer weniger benötigt, das wird sich auf die Auslastung des Rheinhafens auswirken. Auf die Frage, was stattdessen in Orsoy verarbeitet werden könnte, verwies Peter Giesen etwas vage auf Erze. Auf Container – auch danach wurde gefragt – ging er nicht weiter ein. Wer von Orsoy aus nach Walsum auf Logport 6 schaut, kommt allerdings schnell darauf, wohin die Reise gehen kann.

Und dann ist da ja noch der lästige Kohlenstaub. Deswegen hatten die Anwohner ihre Interessengemeinschaft überhaupt erst ins Leben gerufen. Aus der Politik waren klare Signale zu vernehmen: Wenn sich die Situation nicht bessert, gibt’s Ärger, so lautete die Botschaft. Diesbezüglich ist auch die Stadt gefordert. Auch sie muss dazu beitragen, dass der Hafenbetreiber seine gesetzlichen Vorgaben einhält und die Menschen sich in ihren Häusern und Gärten wohlfühlen können.

So kommt auf alle Beteiligten, ganz besonders auf die Niag, eine Menge Arbeit zu. Ohne verantwortungsvolles Handeln und Ehrlichkeit wird sich nichts ändern. Politik und Verwaltung müssen ihre Sinne schärfen. Momentan ist die Situation in Orsoy alles andere als zufriedenstellend.

In diesem Sinne: ein schönes Wochenende!

uwe.plien@rheinische-post.de

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