Rheinberg Ungebetene Gäste aussperren

Rheinberg · Auf dem Rheinberger Markt informierte die Polizei gestern an der Mobilen Beratungsstelle darüber, wie man sich wirksam gegen Einbrecher schützt. Tipps gibt es auch in der eigenen Wohnung.

 Emanuel Kellert und Uwe Hribsek (l.) waren gestern in Rheinberg gefragte Ratgeber in Sachen Schutz vor Einbrechern.

Emanuel Kellert und Uwe Hribsek (l.) waren gestern in Rheinberg gefragte Ratgeber in Sachen Schutz vor Einbrechern.

Foto: Armin Fischer

Wer Einbrechern einen Riegel vorschieben will, tut das am besten schon durch kluge Planung beim Hausbau oder bei der Wohnungsausstattung. Aber auch später kann viel gegen ungebetene Gäste getan werden. Davon überzeugten sich zahlreiche Rheinberger gestern an der Mobilen Beratungsstelle der Polizei auf dem Wochenmarkt: Emanuel Kellert vom Kommissariat Kriminalprävention/ Opferschutz und Uwe Hribsek als Bezirksdienstbeamter hatten gut vier Stunden lang so gut wie keine Minute Leerlauf.

Nie mehr zurück

Was Emanuel Kellert nicht wundert: Die Menschen wollten sich gegen materielle Verluste schützen, natürlich. Aber noch viel schlimmer treffe viele die Gewissheit, dass Fremde sich Zugang zu ihrer Wohnung verschafft hätten; dort alles durchsucht und vielleicht sogar dort geschlafen hätten. Kellert: "Ich weiß von zwei Fällen, in denen die Bewohner es wegen dieser Belastung nicht mehr geschafft haben, in ihr Haus zurückzukehren".

Umso wichtiger sei es, sich und seine eigenen vier Wände zu schützen. Durch sichere Schlösser beispielsweise. Mit stabilen Tür- und Fensterrahmen. Mit robusten Türblättern. Vielleicht auch mit Sicherheitsverbundglas. Auch die Nebeneingangstüren oder Kellerschächte sollten nicht vergessen werden. Und Briefschlitze in der Haustüre seien ein Tabu, meint Fachmann Kellert: Gar nicht selten hätten es Einbrecher geschafft, einen Draht durch den Schlitz zu schieben und damit letztlich die Türklinke herunterzuziehen — und schon hatten sie freie Bahn ins Haus. Wohl ebenso wichtig wie die richtig Schutztechnik am bzw. im Haus sei der Faktor Mensch beim Schutz vor Einbrechern. Uwe Hribsek: "Wenn auffällt, dass sich jemand die Häuser in der Nachbarschaft besonders intensiv anschaut, kann ein Hinweis an die Polizei nichts schaden. Gemeinsam haben Polizei und Bürger die beste Chance, die Einbrecher zu stoppe". Und selbst wenn der Verdächtige in konkreten Fall kein Täter sein sollte — Informationen wie beispielsweise Beschreibungen und Autokennzeichen werden festgehalten und könnten später helfen, andere Fälle zu klären.

Viel gelernt

Nach wie vor kommen Einbrecher übrigens am liebsten in der "dunklen Jahreszeit", vorzugsweise zwischen 7.30 und 13 Uhr, sowie zwischen 17 und 20 Uhr. Die Sommerferien sind weniger Einbrecher-Saison. Vielleicht, weil mancher Vorbeugungs-Tipp bei den Bürgern fruchtete: Zeitungen werden vor der Reise umbestellt, die Post quillt nicht mehr aus Briefkästen unbewohnter Häuser. Selbst Rollos sind dank Automatik-Steuerung immer seltener wochenlang geschlossen.

(RP/ac)
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