Rheinberg Underberg-Sammlung ist wieder geöffnet

Rheinberg · Monika Hildner zeigt im "grünen Salon" im Alten Rathaus samstags und sonntags einige Exponate.

 Monika Hildner (2.v.l.) mit einer Apotheken-Flasche. Mit dabei (v.l.) Bürgermeister Hans-Theo Mennicken, Beigeordnete Rosemarie Kaltenbach und Sebastian Gutknecht von Underberg.

Monika Hildner (2.v.l.) mit einer Apotheken-Flasche. Mit dabei (v.l.) Bürgermeister Hans-Theo Mennicken, Beigeordnete Rosemarie Kaltenbach und Sebastian Gutknecht von Underberg.

Foto: Arnulf Stoffel

Einmal wäre Monika Hildner um ein Haar ins Heiligste des Underberg-Stammhauses vorgedrungen. "Aber das ist 60 Jahre her", erinnert sich die Rheinbergerin. "Damals hat mich Maja Underberg mitgenommen, wir sind gemeinsam zur Kommunion gegangen." Wären da bloß nicht die angsteinflößenden Hunde im Haus gewesen - wer weiß, vielleicht hätte Monika Hildner die Schätze der Underberg-Sammlung damals zu sehen bekommen.

Seither sammelt und hortet die gelernte Krankenschwester alles, was mit dem Magenbitter aus Rheinberg in Verbindung steht. Und träumt davon, einmal ins Archiv der Unternehmerfamilie zu dürfen. Vielleicht klappt das ja bald. Jedenfalls will sich Sebastian Gutknecht, im Stammhaus unter anderem für das Archiv zuständiger Mann, dafür einsetzen. Monika Hildner strahlte gestern schon bei dem Gedanken daran, dass das klappen könnte.

Nun wurde ein Teil von Monika Hildners Underberg-Sammlung in zwei Räumen im Erdgeschoss des Alten Rathauses eröffnet. "Eine Interimslösung", wie Beigeordnete Rosemarie Kaltenbach sagte. "Frau Hildner kann die Räume zunächst haben, bis sich eine Nutzung für das Gebäude ergeben hat." Vor rund vier Jahren machte die Sammlerin ein Zimmer unter dem Dach zu einem Mini-Museum, jetzt präsentierte sie ihren neuen, rund 40 Quadratmeter großen "grünen Salon". "Ich bin glücklich, dass ich das hier machen kann", sagte sie.

Underberg-Porzellan, alte Kegelbücher, Emaille-Werbeschilder, Handtücher, Modellflugzeuge, Ledergürtel, Hosenträger, Literflaschen oder eine kleine Reiseflasche aus dem Jahr 1904, die den heutigen Underberg-Fläschchen ähnelt, obwohl die erst 1949 in Serie gingen: Es gibt kaum Devotionalien, die Monika Hildner nicht besitzt. Manches davon, so war gestern zu erfahren, gibt es nicht einmal im Underberg-Archiv.

Ein kleines Vermögen hat Monika Hildner für ihre Sammlung schon ausgegeben. Über Bekannte, bei Börsen, im Internet - auf unterschiedlichen Wegen kommen die Dinge in ihren Besitz. Weitaus mehr als das jetzt Ausgestellte gehört ihr. "In meinem Haus ist die komplette zweite Etage vollgepackt", erzählt die 69-Jährige. Der Mann nimmt's hin, und die Tochter hortet in ihrer Wohnung ebenfalls Material.

Zunächst bis Ende Oktober öffnet Monika Hildner ihre Ausstellung im Alten Rathaus samstags und sonntags jeweils von 14 bis 17 Uhr. Möglich sind auch Termine nach Vereinbarung über das Stadthaus (Barbara Gumpert, Telefon 02843 171-114). Für eine Schaufensterpuppe in ihrer Ausstellung sucht Monika Hildner noch einen originellen Namen und lobt dafür einen Preis aus. Die Figur benötigt zudem ein paar Underberg-grüne Schuhe, etwa Größe 43. Wer helfen möchte: Tel. 02843 2569.

(RP)
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