Rheinberg Ulrich May mit 79 Jahren gestorben

Rheinberg · Ulrich May war ein Mann klarer Worte. Keiner, der sich für seine Meinung versteckte oder gar Angst hatte anzuecken. Ein kluger, engagierter Mann mit einem eindeutigen christdemokratischen Weltbild. Solche Menschen fallen auf, und so dauerte es nicht lange, bis Ulrich May den Weg in die Kommunalpolitik fand und dort über viele Jahre eine Menge bewegte.

 Ulrich May.

Ulrich May.

Foto: CDU

1971 kam der gelernte Kaufmann nach Rheinberg. Bei den Deutschen Solvay-Werken, wie es damals noch hieß, wurde er der kaufmännische Leiter. Zuvor hatte er bereits in Bietigheim-Bissingen bei Stuttgart gearbeitet. May stammte aus Gelsenkirchen-Buer - "aus Buer in Westfalen", wie er gerne betonte.

In Rheinberg mit seiner Familie heimisch geworden, wurde er schnell Kreistagsmitglied. Als die Rheinberger CDU in den Achtzigern Doppelmandate abschaffte, verzichtete er auf das Kreistagsmandat und konzentrierte sich auf Rheinberger Belange. 1984 wurde er in den Stadtrat gewählt. Die Fraktion sprach ihm sofort das Vertrauen aus und wählte ihn zu ihrem Vorsitzenden. Gleichzeitig war er stellvertretender Bürgermeister. Die gesamte Wahlperiode konnte er seine Ämter nicht ausüben, denn die berufliche Pflicht rief. Solvay holte Ulrich May in die Brüsseler Zentrale, auch in Südfrankreich war er tätig. Nach der Wende arbeitete er im Werk Bernburg, ebenso in Hannover.

Von der Politik kam May, der ein leidenschaftlicher Tennisspieler war, nie los. 25 Jahre lang war er Vorsitzender des CDU-Ortsverbands Rheinberg. Themen wie die Weiterentwicklung der Innenstadt oder das Stadtmarketing lagen ihm sehr am Herzen, wobei er als Ehrenvorsitzender der Wirtschafts- und Mittelstandsvereinigung in Rheinberg Impulse setzte. Zuletzt war er in der Senioren Union tätig. Erst vor wenigen Monaten hatte er nach dem Wegzug von Heinz Langenberg den Vorsitz der CDU-Altersabteilung kommissarisch übernommen. Jetzt ist Ulrich May im Alter von 79 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben. Die CDU verliere einen verdienten, kompetenten Parteifreund, sagten Stadtverbandsvorsitzende Sarah Stantscheff und Fraktionsvorsitzender Erich Weisser. Der Trauergottesdienst ist morgen um 13.30 Uhr in St. Anna. Anschließend erfolgt die Beisetzung.

(up)
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