Rheinberg Thomas Müller feiert Thomas Müller
Rheinberg · Ein Familienvater aus Wallach wird morgen seinem Namensvetter aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft während des Endspiels wieder kräftig die Daumen drücken. Der Bayern-Profi ist der Lieblingsspieler des Hobbykickers.
Es läuft die zwölfte Minute des WM-Auftaktspiels der deutschen Nationalmannschaft in der Arena Fonte Nova in Salvador gegen Portugal. Thomas Müller (24) erzielt das 1:0 per Elfmeter. Zeitgleich fallen sich im Garten eines Hauses im Wallacher Neubaugebiet Fußballfans in die Arme. Der Hausherr freut sich ganz besonders. Thomas Müller, 34-jähriger Baumaschinen-Ingenieur, jubelt ausgelassen über das Tor von Thomas Müller, Stürmerstar der Adlerträger. "Das Spiel werde ich so schnell nicht vergessen. Am 16. Juni hatte ich Geburtstag, und mein Lieblingsspieler schießt drei Tore. Meine Gäste haben mich gleich mehrmals hochleben lassen", sagt der zweifache Familienvater.
Sportlich liegen zwischen dem Rheinberger Müller und dem Münchener Müller natürlich Welten. "Aber es gibt schon einige Parallelen", findet der gebürtige Repelener. Da seien zum einen die hohe Laufbereitschaft und der Torriecher. "Und auch ich bin vor dem gegnerischen Tor nicht eigensinnig und gebe den Ball gerne an den besser postierten Mitspieler weiter", meint der Niederrhein-Müller, der in seiner Hobbymannschaft zumeist im rechten Mittelfeld aufläuft. Immer wenn Länderspiele oder große Turniere wie die Weltmeisterschaft in Brasilien anstehen, werden mit seinem Namen Witze gemacht und nicht ganz ehrlich gemeinte Vergleiche mit dem Bayern-Müller gezogen. "Auch da sind wir uns ähnlich. Ich bin für jeden Spaß zu haben. Auch durch seinen Wortwitz in den Interviews hat er seinen Kultstatus erreicht", meint der Vater von Joshua (6) und Taliya (2). Ehefrau Lalida (36) findet, dass ihr Ehemann ebenso bodenständig ist wie der berühmte Müller aus dem Fernsehen. Und sympathisch seien beide Müllers ohnehin.
Natürlich ist die Nummer 13 auf das Nationaltrikot des zehn Jahre älteren Müllers geflockt. "So richtig ist er mir erst bei der WM 2010 aufgefallen. Allein schon wegen seiner Unbekümmertheit auf dem Platz und seiner Art, Instinktfußball zu spielen, muss man ihn gut finden", meint der Hobbykicker, der den Bundesligaprofi mit den Storchenbeinen noch nie live hat spielen sehen. "Ich bin eigentlich Fan von Eintracht Frankfurt und nicht so oft im Stadion."
Für ihn steht außer Frage, dass sein Lieblingsspieler morgen in Rio de Janeiro nach dem Finale gegen Argentinien den WM-Pokal in den Händen halten wird. "Wir werden mit 2:0 gewinnen", sagt der Wallacher, der mit seiner Familie während eines Kurzurlaubs in den Niederlanden die Partie verfolgen wird. Trotz der Rivalität mit dem Grenznachbarn will er bei jedem Tor seine Druckluftfanfare ertönen lassen. Umso lauter, wenn Thomas Müller treffen sollte.