18 Stunden lang rund um Alpen Nachtschicht im Sattel für den guten Zweck

Alpen · Für das Benefiz-Projekt „Bewegen hilft“ wollte Thomas Hommen 18 Stunden lang rund um Alpen radeln. Die Zeit hielt er ein. Um nach etlichen Runden aber mal etwas anderes zu sehen, verließ der FDP-Politiker die bewährte Route.

 Zwischendurch hatte Thomas Hommen (r.) immer wieder Begleiter auf seiner Tour. In den frühen Abendstunden beispielsweise wurde er für 70 Kilometer von Elke und Stefan Krause begleitet.

Zwischendurch hatte Thomas Hommen (r.) immer wieder Begleiter auf seiner Tour. In den frühen Abendstunden beispielsweise wurde er für 70 Kilometer von Elke und Stefan Krause begleitet.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

„Ab der Hälfte rutscht man auf dem Sattel hin und her und denkt, es geht nicht mehr weiter. Aber dann merkt man irgendwann nichts mehr und es macht wieder Spaß“, erklärt Thomas Hommen. Für die Charity-Aktion „Bewegen hilft“ hatte sich das Alpener Ratsmitglied am Dienstag um 13.30 Uhr mit der Vorgabe auf den Sattel seines Treckingrades geschwungen, satte 18 Stunden lang rund um Alpen zu radeln. Runde um Runde, jede einzelne 37 Kilometer lang.

Unterstützung erfuhr er dabei zu Beginn durch die Landtagsvizepräsidentin Angela Freimuth, den sportpolitischen Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Andreas Terhaag, und einige Mitstreiter, die sich unterwegs einklinkten. Viel mehr als eine halbe Runde hielt jedoch kaum jemand durch, zwischen 21 und 1 Uhr befand sich „Marathon-Mann“ Hommen schließlich ganz alleine auf der Strecke.

Aber so schön eine Rundfahrt um die Gemeinde auch ist, irgendwann hatte er nach eigenen Angaben „die Faxen dicke“ und brach aus: „Da kannte ich schon jeden Stein, wollte mal etwas anderes sehen und bin zwischendurch über Wesel nach Rheinberg gefahren.“ Dort hatte sein FDP-Kollege Ralf Vogel ein Einsehen und radelte einige Kilometer mit. Nach ein paar intensiven Männergesprächen im Sattel war auch dieses Kapitel beendet und Hommen strampelte fortan als „Lonesome Rider“ (Einsamer Fahrer) durch die Gemeinde.

Dabei gelangen ihm überraschende Einblicke in das Alpener Nachtleben: „Im Ort gingen früh die Lichter aus. Das war in Veen ganz anders, da war noch tief in der Nacht richtig was los. Ich glaube, das Dorf schläft nie.“ Insgesamt 352 Kilometer ist Hommen in dieser langen Nacht geradelt und hat dabei Kalorien im fünfstelligen Bereich verbrannt. Die wollen zwischendurch zugeführt werden, will man nicht vom Sattel fallen. „Die Alpener haben mich super unterstützt, haben mir unterwegs Bananen und andere Energiespender gereicht“, so Hommen.

Ein Nebeneffekt der „Tour de Alpen“ bestand natürlich darin, dass sich der Lokalpolitiker persönlich und sehr ausgiebig von der Qualität des örtlichen Radwegenetzes überzeugen konnte. In einer Passage ist dem Hobbysportler dabei regelmäßig der Kragen geplatzt: „Der Bergweg ist in einem grausamen Zustand, der ging mir irgendwann auf den Keks. Spätestens ab der dritten, vierten Runde ist jedes Schlagloch eines zu viel.“ Irgendwann ist dann auch jeder Kilometer einer zu viel und es kommt der Punkt, an dem sich die Muskulatur bemerkbar macht und der verbleibende Rest an Motivation zur Neige geht. „Zum Glück hatte meine Frau an der Stelle ein Einsehen und ist von 5.45 Uhr bis zum Schluss mitgefahren“, erzählt Hommen.

Die große Zieleinfahrt um 7.30 Uhr fiel dann erwartungsgemäß nüchtern aus: „Da stand niemand. Wir haben noch Brötchen geholt und sind nach Hause gefahren.“ Den passionierten Radfahrer freut vor allem das Ergebnis der Charity-Aktion: Rund 2500 Euro Spenden konnte er für „Bewegen hilft“ sammeln.

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