Rheinberg Therapiehund macht Kinder stark

Rheinberg · Die AOK-Regionaldirektion Kreis Wesel zeichnete gestern in Rheinberg Projekte aus, die der nachhaltigen Verbesserung der Kinder- und Jugendgesundheit dienen. Über 20 Bewerbungen lagen vor, der erste Preis ging nach Xanten.

 Der Therapiehund von Ludgera Fährmann-Koch aus Xanten unterstützte Linda dabei, Laufen zu lernen.

Der Therapiehund von Ludgera Fährmann-Koch aus Xanten unterstützte Linda dabei, Laufen zu lernen.

Foto: Privat

Martin Otte hatte gut reden: "Sie können alle ganz entspannt sein", riet der AOK-Regionaldirektor gestern seinen Gästen — dabei fieberten die doch gerade dem Augenblick entgegen, an dem die Sieger des Wettbewerbs "Starke Kids" bekanntgegeben werden sollten. Aber natürlich hatte Otte Recht, denn "Sie haben eigentlich alle gewonnen": Im Sitzungssaal der Rheinberger AOK-Zentrale hatte sich quasi ein auserlesener Kreis versammelt, dessen Projekte aus über 20 Bewerbungen von der Jury in die engere Wahl genommen worden waren.

 Die Sieger (vorne) und das Preisgericht: "Die Teilnehmer haben mit Leib und Seele an den Ideen gearbeitet", unterstrich Martin Otte (AOK).

Die Sieger (vorne) und das Preisgericht: "Die Teilnehmer haben mit Leib und Seele an den Ideen gearbeitet", unterstrich Martin Otte (AOK).

Foto: Armin Fischer

Einzelpersonen hatten sich angemeldet oder auch Gruppen mit den unterschiedlichsten Projekten für ein Ziel: die nachhaltige Verbesserung der Kinder- und Jugendgesundheit. Als Ansporn dazu hatte die AOK den "Starke Kids"-Preis nun schon zum fünften Mal ausgelobt. Für die drei eingereichten Projekte mit den meisten Jury-Punkten standen Geldpreise bereit. Doch angesichts der knappen Ergebnisse wurde der zweite Preis gestern zweimal vergeben und die AOK spendierte spontan einen vierten, den "Förderpreis."

Gesucht waren Beiträge, die Veränderungen in einer der "Lebenswelten" von Kindern und Jugendlichen einleiten — also in Kindergarten, Schule, Verein, Freizeiteinrichtungen; es sollten Angebote zusätzlich den Aufgaben sein, um die sich die Träger ohnehin kümmern; und es durfte kein kommerzielles Angebot sein. All das — so urteilte das Preisgericht — traf am stärksten auf die Initiative "Psychomotorische Kinderförderung mit Therapiehunden" von Ludgera Fährmann-Koch und Nicola Deckers aus Xanten zu: An sie ging deshalb der mit 3000 Euro dotierte 1. Preis.

Tiergestützte Therapie und Pädagogik kommt bei Verhaltensauffälligkeiten zum Einsatz, die sowohl im Kindergarten-Bereich als auch im Grundschul- und Jugendbereich auftreten. Oft zurückzuführen auf Defizite im sozial-emotionalen Bereich. Tiergestützte Arbeit soll unter anderem Selbstwertgefühl stärken, Einfühlungsvermögen und soziale Zuverlässigkeit schaffen, aggressive Verhaltensweisen zurückführen, aus der Isolation lösen und Werte vermitteln; dabei helfen Hunde — verlässlich, ohne Vorurteile, geduldig, nicht wertend — gleichwohl in der Lage, durch ihr Verhalten natürliche Grenzen zu setzen.

Die beiden zweiten Plätze im "Starke Kids"-Preis der AOK mit einem Preisgeld von jeweils 1500 Euro teilen sich die Schule am Ring aus Wesel mit dem Projekt "Und sie bewegt sich doch" (kreative und bewegungsfreudige Schule) sowie die integrative Kindertagesstätte Voerde mit dem Projekt "Raus in die Natur" (naturnahe Gestaltung eines bewegungsanregenden Außengeländes). Den Förderpreis über 500 Euro erhielt der Integrative Kindergarten in Neukirchen-Vluyn für das Projekt "Reise zur Sonneninsel" (Kindgerechtes kreatives Projektangebot zur Entwicklung von innerer Ruhe und Phantasie).

(RP/rl)
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