Bildung in Alpen Regional einkaufen hilft auch dem Klima

Alpen · Auch die Grundschüler bereiten sich im Unterricht auf die Veener Dorfgespräche vor. Dabei ging es um einen Zusammenhang zwischen Ernährung und Klimaschutz. Das Bürgerprojekt wird wissenschaftlich begleitet.

 Thema Klimawandel: Die vierte Klasse der Wilhelm-Koppers-Grundschule hat sich im Unterricht in einem Experiment mit dem Abschmelzen der Pole befasst.   Foto: Mosler

Thema Klimawandel: Die vierte Klasse der Wilhelm-Koppers-Grundschule hat sich im Unterricht in einem Experiment mit dem Abschmelzen der Pole befasst. Foto: Mosler

Foto: Mosler

Schule mal anders – das haben die 24 Schülerinnen und Schüler der 4 c an der Veener Wilhelm-Koppers-Grundschule erlebt. Alles im Unterricht drehte sich um den Klimaschutz, die Entstehung von Treibhausgasen und darum, wie das Kraftwerk Baum funktioniert. Kompakte Informationen – was bei manchem Erwachsenen für Kopfzerbrechen sorgen würde – ist bei den Viertklässlern klar strukturiert. Das wird in den Klassengesprächen ganz deutlich.

Auch konkrete Möglichkeiten, wie der Mensch dem Klimawandel begegnet, um ihn zu bremsen, zeigen die Kinder auf. „Wir haben ein E-Auto“ und „Wir haben zu Hause ein Blockkraftheizwerk“ berichten Kinder, die mit dem Thema schon bestens vertraut sind. „Wir wollen ein Bewusstsein für den Klimawandel wecken. Aber die Kinder sind sehr fit und wissen schon viel“, bestätigt Julia Kannegieter vom Team der Veener Dorfgespräche. Das Symposium wird sich bei der dritten Auflage am Samstag, 6. November, auch dem Thema Klimaschutz im Dorf zuwenden.

Die Grundschüler erleben in verschiedenen Workshops auf einfache und anschauliche Weise beispielsweise, warum die Polkappen in Gefahr sind oder wie wichtig eigenes Handeln im Alttag sein kann. „Im elterlichen Haushalt sind es Kleinigkeiten – beispielsweise darauf zu achten, saisonales und regionales Obst und Gemüse zu kaufen. Dabei geht es um das Thema Ernährung“, erläutert Birgit Mosler, Geschäftsführerin von RheWaTech (Rhein-Waal Institut für Technologie), die bei den Dorfgesprächen den Workshop Klimaschutz im Dorf moderieren wird. Auf der Weltkarte erfahren die Kinder, woher manches Obst und Gemüse kommt und wie viele Flugstunden es bereits hinter sich gebracht hat, bevor es hier in den Verkaufsregalen landet. ,,Dabei geht es nicht darum, die Bananen zu verbannen, sondern auf einen Kreislauf aufmerksam zu machen, den man selber beeinflussen kann“, verdeutlichte Birgit Mosler. Damit auch die Eltern auf dem aktuellen Stand des Unterrichtsgeschehens sind, werden regelmäßig Elternbriefe verschickt.

Das Unternehmen RheWaTech unterstützt unter anderem Kommunen bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen, engagiert sich in kommunalen Gremien wie Klimabeiräten, stellt sich Fragen und Ideen. „Wir wissen mittlerweile schon viel. Die Resonanz ist groß, wie auch die ‚Fridays for Future-Aktionen‘ zeigen“, so Birgit Mosler.

Wissenschaftlich begleitet und dokumentiert werde das Bürgerprojekt über Volunteers 2.0 der Hochschule Rhein-Waal, wie Felix Sohnrey erläutert. „Ich erlebe die Kinder in Veen als super interessiert“, lautet sein persönliches Fazit. Das Projekt Volunteers 2.0 wird im Rahmen des deutsch-niederländischen Interreg-Programms Deutschland – Niederlande mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung finanziert.

(sabi)
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