Rheinberg Teuren Porsche bestellt und nicht bezahlt

Rheinberg · Ein Porsche, teure Reisen, Möbel, Dienstleistungen: das alles hatte eine 43-jährige Frau aus Rheinberg bestellt und nicht bezahlt. Jetzt muss sie sich vor dem Moerser Schöffengericht verantworten.

Am ersten Verhandlungstag hat sie einen Teil der Taten eingeräumt. Der Verdacht gegen ihren Ehemann bestätigte sich nicht: Er wurde freigesprochen. Er hatte von den Reisen ans Mittelmeer und nach Barcelona profitiert. Allerdings war er davon ausgegangen, dass seine Frau gezahlt habe. In einem Fall hatte sie ihm die Überweisung gezeigt, das Geld aber heimlich wieder zurückgebucht. In einem anderen Fall hatte sie ihn eingeladen. Das sei vor der Hochzeit gewesen, da habe er noch geglaubt, seine Braut Ärztin sei und verdiene gut.

Zahlreichen Vorstrafen belegen, dass die Rheinbergerin auf zu großem Fuß lebte. Schon in der Vergangenheit hatte sie teure Kleidung gekauft und Dienstleistungen in Anspruch genommen. Im vorigen Jahr war sie zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das sei genug. Die neuen Fälle könne man einstellen, sagte die Verteidigerin. Die Frau habe außerdem nicht in allen Fällen betrogen. Der Porsche im Wert von knapp 50 000 Euro, mit dem sie 8000 Kilometer gefahren war, sei sein Geld nicht wert gewesen und an den Händler zurückgegangen. Hier sei allenfalls ein Bruchteil des Kaufpreises zu erstatten. Entlastende Argumente gebe es auch in den weiteren Fällen. Ihre Mandantin sei psychisch krank.

Das bestätigte ein Sachverständiger. Daraus lässt sich aber nicht folgern, dass die Rheinbergerin ihr Handeln nicht unter Kontrolle hatte. Der Staatsanwalt sprach von erheblichen Schadenssummen. Für eine Einstellung sehe er keinen Raum. Neben vielen Fällen des gewerbsmäßigen Betrugs wird der Frau auch Urkundenfälschung vorgeworfen. Sie soll bei ihrer Bewerbung in einem Krankenhaus gefälschte Dokumente über eine Anstellung vorgelegt haben, um ihre Chancen zu erhöhen. Das fiel allerdings auf. Die Verhandlung wird fortgesetzt.

(bil)
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