Enttäuschter Telekom-Kunde aus Rheinberg Er will doch einfach nur schnelles Internet

Rheinberg · Christian Zaloudek wohnt in Eversael bei Rheinberg und möchte das schnelle Internet der Telekom nutzen. Ohne Erfolg: er steht seit Monaten ohne Anschluss da. Was er erlebt hat, lässt ihn den Kopf schütteln.

 Christian Zaloudek hat den Glauben an die Telekom verloren. Die Werbung für schnelles Internet steht nicht weit von seinem Haus entfernt.

Christian Zaloudek hat den Glauben an die Telekom verloren. Die Werbung für schnelles Internet steht nicht weit von seinem Haus entfernt.

Foto: Armin Fischer

Im Mai hatte Zaloudek einen Vertrag mit der Telekom über Telefon (Festnetz) und Internet abgeschlossen. Zu dieser Zeit hatte er noch einen Festnetzanschluss bei Vodafone. "Am gleichen Tag wurde mir per Mail der Auftragseingang bestätigt. Wenige Tage später wurde die Umstellung für September 2017 angekündigt, da bis zu diesem Termin noch mein Vertrag bei Vodafone lief.

Soweit lief alles nach Plan. Dann wurde es spannend: Drei Tage vor Umstellungstermin erhielt ich einen Anruf von der Telekom: 'Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass wir den Anschluss für Sie nicht haben und den Auftrag stornieren müssen'. Nichts Schriftliches, nur ein Anruf." Ihm hätten die Worte gefehlt, gesteht der Unternehmer. Dann habe er sich lange durch die Warteschleifen und Servicecenter gehangelt. Alles ohne Erfolg. Das Ergebnis: kein Telefon, kein Internet - bis heute.

Immerhin habe sich die Inhaberin des Rheinberger Telekomladens ins Zeug gelegt. Sympathisch, nett und kompetent habe sie sich viel Zeit genommen und sei um Aufklärung bemüht gewesen. Dafür sei er dankbar - "und das meine ich wirklich so", sagt Zaloudek.

Seine Geschichte geht noch weiter: "Es stellte sich heraus, dass ich wohl an dem neuen Verteilerkasten, der genau gegenüber meines Hauses steht, einen Port bekommen könnte, aber der Fehler an der neu verlegten Leitung vom Hauptkasten zu 'meinem' Verteilerkasten liegen würde. Stichwort Leitungskapazität. Okay, dachte ich, dann wissen wir ja jetzt, woran es liegt."

Der Eversaeler, dessen Frau beruflich auf einen Internetzugang angewiesen ist, unterschrieb einen neuen Antrag für einen Festnetz- beziehungsweise Internetanschluss, der ins Telekom-System eingestellt wurde und dort offenbar noch schlummert. Fast zeitgleich - Mitte Oktober - sei die Info vom Telekomladen gekommen, dass nun neue, stärkere Leitungen verlegt werden, die dann die offenbar erhöhte, nicht zu erwartende Nachfrage nach schnellem Internet auffangen können und alle Kunden einen Anschluss bekommen.

Zaloudek: "Stark, dachte ich, jetzt läuft es. Die paar Tage oder Wochen schaffen wir auch noch ohne Telefon und Internetanschluss." Tatsächlich begannen dann die Kabelarbeiten, der Gehweg wurde erneut aufgerissen und die neuen angekündigten Leitungen zum Anschlusskasten verlegt. Doch passiert ist immer noch nichts. Jedenfalls nicht beim leidgeprüften Bewohner des Hauses an der Grafschafter Straße. Alle Nachbarn hingegen, die ein schnelles Internet haben wollten, haben es mittlerweile. Zaloudek: "Auch unser Telekomladen ist ratlos und konnte mir nicht mehr sagen."

Der Eversaeler hat die Nase von der Telekom gestrichen voll und hat sich einen Internethotspot und eine -karte bei O2 für 45 Euro pro Monat gegönnt. Durch die Unterstützung der RP und einem überwältigen Zuspruch - unter anderem bei Facebook - hat er wieder ein wenig Hoffnung geschöpft und glaubt an ein positives Ende - vielleicht sogar zu Weihnachten. Die RP hat die Telekom um eine Stellungnahme gebeten. Das Unternehmen hat sich allerdings noch nicht geäußert.

(up)
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