Bildung in Alpen Tanzkurs für Kinder im Familienzentrum

Alpen · Die Kita St. Ulrich in Alpen hat trotz der Beschwernisse in der Pandemie erfolgreich ihre Zertifizierung für ihre familienorientierte Arbeit erneuert und für vier weitere Jahre gesichert. Neu ist die Kooperation mit einer Tanzschule.

 Zeugnis: Kinder und Kita-Leiterin Gabriele Gockeln freuen sich gemeinsam, dass dem Familienzentrum weiter qualifizierte pädagogisch wertvolle Arbeit bescheinigt wird. 
  RP-Foto: E. Kohl

Zeugnis: Kinder und Kita-Leiterin Gabriele Gockeln freuen sich gemeinsam, dass dem Familienzentrum weiter qualifizierte pädagogisch wertvolle Arbeit bescheinigt wird. RP-Foto: E. Kohl

Foto: Erwin Kohl

Der katholische Kindergarten St. Ulrich darf sich auch in den kommenden vier Jahren Familienzentrum nennen. Ein Jahr hat es gedauert, ehe das offizielle Gütesiegel wieder seinen angestammten Platz im Eingangsbereich einnehmen durfte. Ein normaler Verwaltungsakt, nicht aber in Pandemiezeiten.

„Damit wir ein Familienzentrum sein können, müssen wir zahlreiche Angebote an Familien und ihr soziales Umfeld vorhalten. Aber genau das konnten wir durch die vielen coronabedingten Einschränkungen eben nicht“, sagt Gabriele Gockeln. Also musste sich die Leiterin der Einrichtung etwas einfallen lassen. Es geht dabei auch um Geld.

Schließlich werden Familienzentren finanziell deutlich besser gestellt als „ganz normale“ Kitas. „Wir haben so getan, als gäbe es kein Corona, haben zahlreiche Angebote vorgestellt in der Hoffnung, dass die Pandemie bald vorbei ist“, berichtet Gockeln. Die Berliner Pädquis-Stiftung war als prüfende Instanz damit einverstanden und hat die Gültigkeitsdauer des begehrten Qualitätssiegels um weitere vier Jahre verlängert.

Das bietet nicht nur den Kindern, sondern auch ihren Familien einen echten Mehrwert. Gockeln erklärt die Vorteile: „Mit externen Partnern wie zum Beispiel dem Caritasverband Moers-Xanten bieten wir eine fachlich qualifizierte Renten-, Sozial- oder Erziehungsberatung an. Das wird von den Eltern sehr gut angenommen.“

Auch das vom kreisweiten Netzwerk „Frühe Hilfen“ initiierte „Café Kinderwagen“ macht jetzt wieder einmal im Monat an der Ulrichstraße Station. „Daran nehmen junge Mütter mit ihren Babys teil. Geleitet wird das Café von einer Kinderkrankenschwester, die die Babys auf Wunsch misst oder wiegt und Tipps gibt“, erzählt Gockeln.

Großer Beliebtheit erfreut sich auch das „Bücherbaby“ vom Kinderschutzbund. Das Angebot richtet sich mit der Möglichkeit an junge Familien, sich gemeinsam über Kinderbücher auszutauschen.

Bei der Zusammenstellung der Angebote mit den Kooperationspartnern wird darauf geachtet, dass sie interkulturell, niederschwellig, inklusiv und kostenlos sind. „Kostenpflichtige Angebote sind ein absolutes No-Go. Wir wollen niemanden ausgrenzen“, so Gockeln.

Dass sich ein Familienzentrum deutlich von einer herkömmlichen Kita unterscheidet, wird schon an der Herangehensweise deutlich. So musste das Team gemeinsam eine auf Alpen bezogene Sozialraumanalyse erstellen. „Wir haben die gesellschaftliche Struktur und vor allem bestehende Angebote untersucht, um zu wissen, was es bereits gibt und was wir anbieten können“, erklärt Gockeln.

Fazit der Analysen: Alpen ist zumindest im Bereich Kinder bis zu einem Alter von sechs Jahren relativ gut aufgestellt. Und doch ist das Team auf eine Lücke im möglichen Freizeitangebot für Alpener Kleinkinder gestoßen, die niemand auf dem Schirm hatte. „In Kooperation mit der Tanzschule Wille bieten wir nach der Betreuungszeit jetzt Kindertanzen an“, so Gabriele Gockeln. Das komme sehr gut an. „Die Veranstaltungen werden wirklich sehr gut besucht“, freut sich die Leiterin. Eltern, denen die Begeisterung ihrer Kinder für taktvolle Bewegungen schon länger aufgefallen ist, dürfen übrigens gerne kommen. Wie alle Angebote des Familienzentrums ist auch das „Kindertanzen“ öffentlich und für alle da.

(erko)
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