Rheinberg Stimmungsvolle Heiligenmusik und Loblieder an Maria

Rheinberg · Was ihn selbst an den Marienliedern so fasziniere, das konnte Stefan Madzzak nach seinem Konzert ziemlich genau sagen. "Ich finde die Lieder sehr melodiös, sie sind fast so etwas wie geistliche Volkslieder", befand der 1977 in Wesel geborene Improvisateur und Organist, Domorganist und Kantor an St. Patrokili in Soest, der auf Einladung seines Studienfreundes Christoph Bartusek den Weg an den Niederrhein gefunden hatte.

So hatte er sich für sein Konzert in der Kirche St. Peter zwei musikalische Schwerpunkte herausgesucht: diverse Varianten zum Bach/Gounod-Stück "Ave Maria" und die gregorianische Marien-Hymne von Flor Peeters, die eine zentrale Rolle im Programm einnahmen. Die andere "Kernachse" der Darbietung waren seine vier selbst komponierten Improvisationen zum Lied "Ihr Freunde Gottes" als Lied über alle Heiligen Gottes, die den Zuhörer auf eine Reise entführte. Schön ausladend geriet dabei die "Ouverture", beim "Choralvorspiel" legte er wunderbar Melodie und Klanglinien übereinander und entwickelte ein flüssiges, fast barockes Spiel.

Die "Partita" geriet zur freundlich-heiteren Interpretation, bei der die Melodie "auf der Stelle hüpfte" mit einer fast tänzelnden, zum Ende hin machtvollen Note. Die "Meditation" war akustisch auch eine solche: klangschichtig mit einer "tröpfelnden" Orgel, die einen atmosphärischen Klangraum erzeugte.

Insgesamt sparsam mit den Registern arbeitend, entwickelte er Samuel Scheids "Magnificat noni Toni" als meditative Orgelkomposition mit ruhigem Begleitcharakter und selbst vorgetragenem Messegesang. Danach bot er drei verschiedene Versionen des "Ave Maria" an: eine sanft vorgetragene Melodiefassung im Sinne von Johann Sebastian Bach und Chalres Gounod.

Danach folgte seine persönliche Improvisation zu dem Werk: modern getragen, melancholisch und mit einem Hauch Wehmut ausgestattet, am Ende mit fast "popmelodischen" Ansätzen, sofern man das von Klassik sagen kann.

Fast schüchtern zurückhaltend und "ohne Schwere" konnte man dann anschließend Franz Schuberts "Ave Maria" erklingen hören. Der Höhepunkt des Konzerts war gleichzeitig sein offizielles Ende: fabulierend hymnisch, mit faszinierender Machtfülle in der "Toccata", setzte er einen flüssigen Klangkomplex voller Glanz und Jubelfreude im Marien-"Hymnus" um und sorgte für langanhaltenden Beifall.

Mit dem Stück "Maria, meine Könign" setzte Stefan Madzzak als Zugabe dann noch einen der Programmidee konsequent folgenden Schlussakzent.

(aflo)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort