Rheinberg Stefan Dickmann - ein Prinz mit Tradition

Rheinberg · Der 46-jährige Friseurmeister zieht als Prinz Stefan I. "der Gestaltende" an der Spitze der Rhinberkse Jonges in die Karnevalssession.

 Hofmarschall Dr. Peter Houcken (li.) und Zeremonienmeister Thomas Schmengler (r.) frisieren Stefan Dickmann in dessen eigenem Friseursalon.

Hofmarschall Dr. Peter Houcken (li.) und Zeremonienmeister Thomas Schmengler (r.) frisieren Stefan Dickmann in dessen eigenem Friseursalon.

Foto: Fischer, Armin

Bei den Rheinberger Karnevalisten der Rhinberkse Jonges zählt Tradition viel. Umso glücklicher sind Präsident Clemens Geßmann und seine Truppe darüber, mit einem Prinzen aus einer traditionsreichen Familie in die Session ziehen zu können. Stefan Dickmann hat sich im Hotel Rheintor knapp im dritten Wahlgang gegen Michael Conrad durchgesetzt. Für den 46-Jährigen - verheirateter Vater eines Sohnes - ist es die erste Bewerbung um die Prinzenrolle gewesen. Jetzt ist er "Stefan I. der Gestaltende". Feder auf und Hut ab!

Dickmann - dieser Name ist eng mit dem Rheinberger Karneval verbunden. Vater Kaspar Dickmann war 1986 / 87 als schnittiger Prinz unterwegs. Zudem hat er ebenso wie Großvater und Urgroßvater - auch sie hießen Kaspar mit Vornamen - schon die Stadtwache geschminkt. Eine Tradition, die der neue Prinz von seinem Vater übernommen hat. Der selbstständige Friseurmeister begann vor 15 Jahren, die Gesichter der Stadtwache herzurichten. "20 bis 25 Gesichter pro Tag, und das muss immer schnell gehen", sagt er.

Wer schon einmal erlebt habe, wie gut sich Stefan Dickmann als "Schminkomat" mache, müsse zwangsläufig auf den Beinamen "der Gestaltende" kommen, sagte Clemens Geßmann. der gestern Abend auch das Motto der Session bekanntgab. Es lautet "Wir sind Berka - und gemeinsam stärker" und hat sich gegen 25 andere Vorschläge durchgesetzt. Geßmann: "Es soll deutlich machen, dass wir zwar den Rosenmontagszugs organisieren, dass er aber erst dadurch zu einem so tollen Ereignis wird, dass viele andere Gruppen, Vereine und Nachbarschaften aus allen Ortsteilen mitmachen". Die Rhinberkse Jonges wollen, das die ganze Stadt mitmacht.

Das würde auch Prinz Stefan freuen, für den es natürlich eine besondere Freude ist, ein ziehender Prinz Karneval zu sein. Ohnehin macht er den Eindruck, einer der glücklichsten Menschen in Rheinberg zu sein. "Das ist schon eine tolle Sache", sagt er in Erinnerung an den Wahlabend. "Plötzlich steht der Elferrat hinter dir und dir wird der Kelch in die Hand gedrückt. Da verdrückt man schon ein paar Tränchen."

Auf Dickmann kommt nun einiges zu. Mit 60 bis 80 Terminen müsse er rechnen - damit machte ihn Jonges-Schriftführer Wolfgang Rams gestern im Café Sahnehäubchen vertraut. Was Präsident Geßmann zu der Bemerkung hinriss: "Das haben wir ihm vorher nicht gesagt, sonst hätte er die Wahl vielleicht nicht angenommen."

Der Prinz hat sich zwei erfahrene Karnevalisten an seine Seite geholt. Thomas Schmengler ist zum sechsten Mal als Zeremonienmeister dabei, und Dr. Peter Houcken als Hofmarschall. Houcken kann ihm als ehemaliger Prinz übrigens auch gute Ratschläge geben.

Nun kann die Session also richtig beginnen. Stefan Dickmann: "Ich freu? mich drauf."

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