Rheinberg Stadt zieht Sanierung der Millinger Grundschule vor

Rheinberg · Bis zu 200 000 Euro Fördergelder vom Bundesumweltministerium stehen in Aussicht. Es gibt eine zeitliche Vorgabe.

Schon bei der Vorstellung der umfangreich sanierten Grundschule in Orsoy kündigte die Bauverwaltung an, als Nächstes das Millinger Schulgebäude auf Vordermann zu bringen (die RP berichtete). Im Bauausschuss wies Beigeordneter Dieter Paus jetzt darauf hin, dass die Verwaltung die Schule am Bienenhaus erst für die Jahre 2019 / 2020 auf dem Plan stehen hatte und zunächst die ehemalige Paul-Gerhardt-Schule renovieren wollte. "Aber unsere Klimaschutzmanagerin ist auf ein Förderprogramm gestoßen, dass in Millingen Anwendung finden könnte", sagte Paus. Dabei geht es um die Einsparung von CO2 etwa in Schulgebäuden. Bei einer Gesamtinvestition von maximal 400 000 Euro übernimmt das Land die Hälfte.

Neben der Erneuerung und Wärmedämmung der Fassaden müsste ein Pelletskessel eingebaut werden, außerdem wären die Fenster zu erneuern und die Geschossdecke zu dämmen. Insgesamt sei die Millinger Grundschule in einem relativ guten Zustand, so dass die Gesamtkosten vermutlich unter 400 000 Euro liegen dürften, stellte Paus in Aussicht. Allerdings gibt es eine zeitliche Vorgabe: "Wir bekommen die Förderung nur, wenn die gesamte Sanierung bis Ende 2016 durchgeführt und abgerechnet ist. Das ist der Unterschied zu anderen Maßnahmen." Josef Devers (CDU) lobte, dass die Klimaschutzbeauftragte Nicole Weber auf diese Fördermöglichkeit gestoßen sei. Auch Michael Kuklinsksi (SPD) sagte: "Wenn das gut ist, sollten wir das tun." Ihm ging jedoch "gegen den Strich", dass die Stadt sich die Finanzierung durch einen Dringlichkeitsbeschluss der Politik absegnen lassen wollte. Paus begründete dies mit der zeitlichen Befristung der Förderung.

Jürgen Bartsch (Grüne) fragte nach der Zukunft der Millinger Schule. Eine Investition ergebe keine Sinne, wenn die Einrichtung bald geschlossen werden müsste. Damit sei nicht zu rechnen, erwiderte Dieter Paus: "Aufgrund der im Schulentwicklungsplan ausgewiesenen Zahlen wird die Schule auch weiterhin existieren." Zudem stimme der Kreis der vorgezogenen Finanzierung zu. Denn finanziell drohe der Stadt kein großes Risiko, wie im Bau- und Planungsausschuss dargelegt wurde: Müsste die Stadt die Baumaßnahme komplett selbst finanzieren, sei von einer Amortisierung nach 16 Jahren auszugehen. Durch die nicht unerhebliche Förderung sei deutlich früher - möglicherweise schon nach weniger als zehn Jahren - damit zu rechnen.

Allein die Ausschussvorsitzende Angelika Sand (CDU) hatte so ihre Zweifel. Sie enthielt sich. Die restlichen Ausschussmitglieder stimmten für die vorzeitige energetische Sanierung.

(RP)
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