Rheinberg Stadt untersucht Situation im Kanal

Rheinberg · Millinger beunruhigt: Immer wieder schließt Rückstauklappe in seinem Haus,

Eine Rückstauklappe im Haus kurz vor dem Anschluss an das öffentliche Kanalnetz macht Sinn. Davon ist auch Johann Raskopp überzeugt: "Sie verhindert, dass Abwasser aus dem Kanal ins Haus läuft und dort Schäden anrichtet." Aber nach dem Verständnis des Millingers sollte das eher eine letzte Nothilfe für den Fall der Fälle sein. Sie sollte greifen, wenn einmal besonders viel Wasser durch den Kanal rauscht und nichtbuchstäblich "alle naselang" gebraucht werden.

Genau das passiert allerdings zurzeit im Haus von Johan Raskopp an der Saalhoffer Straße: Am 6. Juli ab 20.30 Uhr, am 21. Juli ab 8.43 Uhr, am 29. Juli ab 16.30 Uhr schloss die Klappe dicht. Raskopp: "Das haben wir gemerkt, weil wir zuhause waren. Wer weiß, wie oft die Klappe zu war und wir haben davon nichts mitbekommen, weil wir unterwegs gewesen sind." Als es vorgestern wie aus Kübeln goss, war für Raskopp jedenfalls klar: "Gleich ist die Klappe wieder dicht." Und er behielt Recht: Um 20.05 Uhr schloss der Rückstauschutz. Für eineinhalb Stunden.

Das bleibt für das Leben im Haus nicht ohne Folgen: So lange die Klappe zu ist, kann auch kein Abwasser aus dem Haus in den Kanal geschickt werden. Klartext: kein Händewaschen, kein Geschirrspülen, kein Baden, Duschen - und kein Gang zur Toilette.

Johann Raskopp plädiert dafür, den Dingen auf den Grund zu gehen. Auch aus Sorge um seine Nachbarn. Wer wisse denn schon, was passieren könne, wenn der Abwasserkanal regelmäßig zum Rückstauraum werde - so, wie sich das jetzt an der Saalhoffer Straße zwischen den Pumpstationen bei der Solvay-Siedlung und am Fahrsicherheitscentrum zu entwickeln scheine.

Sowohl die Stadt Rheinberg als auch die Linksniederrheinische Entwässerungsgenossenschaft (LINEG) hat Raskopp auf das Problem hingewiesen. LINEG-Sprecherin Elke Wimmer erläuterte gestern gegenüber der Rheinischen Post, dass nach Recherchen ihrer Fachleute etwa am Sonntag tatsächlich Wasser im (städtischen) Kanal gestanden habe. Allerdings sei dies als Einstau und nicht als problematischer Rückstau anzusehen. Die (von der LINEG betriebenen) Pumpen hätten einwandfrei funktioniert.

Die Stadt Rheinberg als Eigentümerin des Kanalnetzes habe nach dem Hinweis von Johann Raskopp unverzüglich eine Spülung des Kanalabschnitts zwischen Römerstraße und Pumpanlage in Auftrag gegeben. Das erläuterte Bürgermeister Hans-Theo Mennicken im Gespräch mit der RP: "Wir gehen davon aus, dass das reicht, um das Wasser problemlos ablaufen zu lassen". Man werde das Thema aber im zuständigen Fachbereich der Verwaltung noch genauer aufarbeiten.

(RP)
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