Rheinberg Stadt begrüßt erste Flüchtlingsfamilie an der Schule in Orsoy

Rheinberg · Die yezidische Familie mit drei kleinen Kindern ist aus dem Irak geflohen. Schon Anfang August soll sie an den Melkweg umziehen.

 Beigeordneter Dieter Paus (r.) begrüßte Malud (34) und Maison Weeled (27) mit den Kindern (v.l.) Atam, Aya und Aram.

Beigeordneter Dieter Paus (r.) begrüßte Malud (34) und Maison Weeled (27) mit den Kindern (v.l.) Atam, Aya und Aram.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Gestern sind die ersten Flüchtlinge in die blauen Container an der Grundschule in Orsoy eingezogen. Es handelt sich um eine Familie aus dem Irak mit drei kleinen Kindern. Die gut sechswöchige Flucht über die Türkei hat nun am Fuße des Rheindeiches ihr vorläufiges Ende gefunden. Die Familie wurde gestern vom Beigeordneten Dieter Paus sowie Dezernentin Rosemarie Kaltenbach, Vertretern der Parteien, des Runden Tisches Asyl und der Ev. Kirchengemeinde Orsoy begrüßt - ein freundliches Zeichen dafür, dass die Flüchtlingsfamilie in der Stadt, insbesondere im Dorf willkommen ist. Es handelt sich um Yeziden, die im Irak von den IS-Terrormilizen verfolgt werden.

Als kleines Willkommensgeschenk überreichte Paus einen Karton mit Obst und etwas Süßem für die Kinder Aram (10), seine Schwester Aya (6) und den kleinen Atam (4). Jemand hatte einen Fußball mitgebracht, allerdings fehlte dem noch ein wenig Luft, so dass Aram nicht gleich damit auf den Bolzplatz nebenan gehen konnte.

Die Familie, die kurzfristig angekündigt worden war, spricht kein Wort Deutsch. Da zeigte sich wieder einmal, wie wichtig die Dienste von Ali Durus sind. Der kurdische Türke in Diensten des DLB beherrscht diverse arabische Sprachen und betätigte sich auch gestern als sprachlicher Brückenbauer. Und er sorgte dafür, dass Wasser auf dem Kran in der kleinen Küchenzeile im lichten Raum floss, in dem fünf Doppelbetten, ein Tisch und Stühle stehen.

Dieter Paus äußerte den Wunsch, dass die Bevölkerung sich ein wenig um die Neuankömmlinge kümmern werde. Pastor Uwe Klein sicherte das für seine Kirchengemeinde zu. Für Freitag ist noch eine dreiköpfige Familie angekündigt. Die Flüchtlinge würden sehr kurzzeitig in den Containern (max. 24 Plätze) an der Schule wohnen, die als Klassenräume nicht mehr benötigt würden, so Paus. Sobald die Unterkunft am Melkweg bezugsfertig sei - wohl Anfang August - würden die Flüchtlinge aus Orsoy umziehen.

Nichts Neues gebe es über die Absicht des Landes, das St.-Marien-Hospital als Erstaufnahmestelle für bis zu 500 Asylbewerber zu nutzen. "Sobald wir Konkretes wissen, werden wir umgehend und umfassend vor Ort informieren", kündigte der Beigeordnete an.

(RP)
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