Rheinberg St.-Thekla-Haus feiert sein 20-jähriges Bestehen

Rheinberg · Festprogramm vom 18. November bis 5. Dezember: Wintermarkt, Ausstellung, Film vom Umzug, Lesungen, Konzerte.

 Während die Bewohner Martinslieder singen, freuen sich die Verantwortlichen über den runden Geburtstag des Hauses.

Während die Bewohner Martinslieder singen, freuen sich die Verantwortlichen über den runden Geburtstag des Hauses.

Foto: Reichwein

Seit zwei Jahrzehnten ist das Altenwohnheim St. Thekla eine feste Adresse in Rheinberg. Derzeit leben 116 Menschen dort. An den Start im neu errichteten Gebäude am Park erinnert sich Einrichtungsleiterin Ute Elsner gut. "Wir sind mit Sack und Pack am 6. Dezember 1997 vom Altenheim im St.-Nikolaus-Hospital ins St.-Thekla-Haus umgezogen." 110 Menschen mit und ohne Handicap, sitzend wie auch in ihren Betten liegend, erlebten den Standortwechsel mit. "Wir haben zehn Tage vor dem Umzug gefühlte 24 Stunden rund um die Uhr gearbeitet, um alles zu schaffen", so die Einrichtungsleiterin.

Im Konvoi mit 20 Krankenwagen der DRK-Stationen ging es morgens um 7 Uhr los. Die Bewohner bezogen mit ihren persönlichen Sachen die neuen Räume. Im Laufe der Jahre bezogen 779 Menschen das Haus. "Wir haben viele schöne Geschichten erlebt", so Ute Elsner.

20 Jahre St.-Thekla-Haus bieten auch Geschäftsführer Ralf H. Nennhaus genügend Stoff, Bilanz zu ziehen. "Pflege hat sich verändert. Wünsche und Bedürfnisse nach Hilfe und Unterstützung dagegen kaum", so Nennhaus. Altersdemenz lautet die heutige Herausforderung und verlangt klare Strukturen in den Tagesabläufen. Von fünf Bewohnern sind vier dementiell erkrankt. Anders als früher hat sich der Zeitpunkt des Einzugs ins Pflegeheim nach hinten verlagert. Nach dem Grundsatz "ambulant vor stationär" kümmer sich Angehörige lange um die alten Menschen.

Die 78 Einzel- und 19 Doppelzimmer im Thekla-Haus werden über eine Warteliste vergeben. Nennhaus: "Demenz stellt auch unser Pflegepersonal vor erhöhte Anforderungen." Bewährt hat sich im Haus das gemeinschaftliche Leben in vier Wohnbereichen. Eine spezielle Demenzgruppe gibt es nicht, wie Pflegedienstleiter Lutz Langer feststellt. "Jeder Tag ist anders und verlangt hoch belastbare wie flexible Mitarbeiter."

Der überwiegende Teil der Bewohner wie der rund 100 Mitarbeiter stammt aus dem Rheinberger Umfeld. Ute Elsner: "Viele Bewohner entscheiden sich früh, zu uns zu kommen, wenn es zu Hause nicht gehen sollte." Das Alleinstellungsmerkmal "katholisch" hilft.

Die Verbindung zum heimatlichen Umfeld bleibt. Der Kontakt zu Karnevals- und Schützenvereinen wird im St.-Thekla-Haus gepflegt. Treffen mit den Vereinsvertretern und auch die jährliche Wallfahrt nach Kevelaer gelten als Höhepunkte. Beliebt sind die Ehrenamtlichen, Schulpraktikanten wie auch die vierbeinigen Besucher als Tages- oder Nachtgäste. Zu den langjährigen Bewohnern gehörte eine Katze wie gefiederte Freunde. Die älteste Bewohnerin ist 104 Jahre und hat den Umzug noch miterlebt. Das durchschnittliche Alter der Bewohner liegt bei 85 Jahren, auf fünf Frauen kommt ein Mann.

Der runde Haus-Geburstgas wird am Samstag, 18. November, gefeiert. Um 11 Uhr wird die Ausstellung "Geschichtstafeln" eröffnet. Dazu wird ein Film vom Umzugstag im November 1997 gezeigt. Am Nachmittag eröffnet um 14.30 Uhr der adventliche Wintermarkt.

(sabi)
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