Rheinberg Sporthelferausbildung ist sehr gefragt

Rheinberg · Ältere Europaschüler lernen, wie sie jüngere Mitschüler in den Pausen bei Spiel- und Bewegungsangeboten richtig anleiten. Martin Reichert, Koordinator des Ganztagsprogramms an der Schule, berichtete im Sportausschuss.

 Lehrer Martin Reichert (rechts) mit den Sporthelfern (von links) Leon Hundtke, Tim Langhanki, Nicolai Woebs und Rayk Bissling. Sie geben gerade Materialien zum Spielen an jüngere Mitschüler in der Turnhalle aus.

Lehrer Martin Reichert (rechts) mit den Sporthelfern (von links) Leon Hundtke, Tim Langhanki, Nicolai Woebs und Rayk Bissling. Sie geben gerade Materialien zum Spielen an jüngere Mitschüler in der Turnhalle aus.

Foto: Armin Fischer

Die Ganztagsangebote an der Europaschule finden viel Beachtung in Pädagogenkreisen. Allein in der zurückliegenden Woche seien Abordnungen von fünf Schulen zu Gast an der Dr.-Aloys-Wittrup-Straße gewesen, die sich anschauten, was die Europaschule zu bieten hat. "Ich bin sogar schon in Berlin gewesen, um unsere Arbeit vorzustellen", sagt Martin Reichert, als Didaktischer Leiter für den Ganztag zuständig.

Jetzt war der Abteilungsleiter in die Sitzung des Rheinberger Sportausschusses eingeladen, um dort über die Sporthelfer an der Schule zu berichten. "Die Sporthelferausbildung ist bei uns im Fach ,Wir für uns' verortet", erklärte Reichert in seinem informativen Vortrag. "Dazu gehören acht Module, unter anderem die Streitschlichter, das Team Technik und die Eine-Welt-Scouts." Die Idee sei, Schüler zur Selbstständigkeit zu erziehen. Reichert: "Die Schüler lernen zunächst alle acht Module kennen, nach zwei Jahren entscheiden sie sich dann für eines."

Danach werden die Jungen und Mädchen im gewählten Bereich selbstständig aktiv, gleichzeitig aber von Lehrern "wertschätzend begleitet", wie es in der Pädagogensprache heißt. Martin Reichert: "Die Schüler haben ganz unterschiedliche Biografien. Wir vermitteln ihnen die verschiedenen Sportarten, und sie lernen den Einsatz von K.O.-System oder Turnierformen." Ganz wichtig sei dabei die Sicherheit. Deshalb haben alle Spiel - und Sporthelfer eine Erste-Hilfe-Ausbildung absolviert. Wenn zur Mittagspause geläutet wird, rennen die Kinder schon zur Turnhalle, weil sie sich darauf freuen, zu spielen und sich auszupowern. Ganz wichtig sei dabei die Kooperation mit Sportvereinen, unterstreicht Martin Reichert. Mit dem TuS 08 Rheinberg arbeitet die Schule zusammen, ebenso mit dem Reitverein Budberg und dem Segelverein vom Lohheidersee. Ein großes Problem sei, dass Turnhallenzeiten fehlten. Deshalb warte die Europaschule sehnsüchtig auf die neue Mehrfachturnhalle.

Martin Reichert wies darauf hin, dass auch die Lehrer Zusatzqualifikationen für die Sporthelferausbildung, die es seit drei Jahren gibt, erworben haben. "Und", so der Lehrer, "die Zahl der Sporthelfer steigt. "Pro Schuljahr bilden wir 20 bis 25 neue aus." Sie bekommen eine Zertifizierung, die später auf eventuelle Trainerscheine oder Ähnliches vergünstigend angerechnet werden.

Der Sportausschuss befasste sich auch mit verschiedenen Anträgen von Rheinberger Sportvereinen. Was die vom Sturm beschädigte Fluchtlichtanlage des SV Orsoy angeht, so wurde beschlossen, dass die Stadt die Standfestigkeit der Masten prüfen solle und dass dem Verein mit maximal 19.500 Euro unter die Arme gegriffen werde. Es handele sich um einen Notfall, befand der Ausschuss (wir berichteten).

Nicht gefördert wird der Tennisclub Solvay, der einen neuen Hallenboden benötigt. Die Anlage sei nicht städtisch und sei deshalb als "nicht förderungswürdiges Gebäude" eingestuft. Unterdessen soll dem SV Millingen dabei geholfen werden, die ehemaligen Tennisplätze an der Jahnstraße in Kleinspielfelder umzuwandeln. Der SV habe sehr kreative Ideen präsentiert. Allerdings soll das Geld (rund 70.000 Euro) erst im nächsten Haushaltsjahr zur Verfügung gestellt werden.

(up)
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