Alpen SPD wartet auf die Möbel-Modelle

Alpen · Die Genossen lassen Zahlen sprechen. Zunächst in eigener Sache. Drei Neue hätten in den zurückliegenden Wochen das rote SPD-Parteibuch bestellt - "alle nicht im Juso-Alter", sagt Partei-Chef Jörg Banemann hocherfreut. "Einer", so fügt er mit einem Schmunzeln an, "wohnt in Veen", in der Diaspora also. In der CDU-Hochburg gibt's für die SPD bei Wahlen nur ganz vereinzelt Kreuzchen, geschweige denn Mitglieder. Insgesamt, so der Vorsitzende komme der SPD-Ortsverein, damit auf mehr als 60 Genossen. Und die seien in der derzeit alle bewegenden Koalitionsfrage gespalten: In der Alpener SPD-Familie stünden die Pro- und Contra-Lager in Sachen Groko in Berlin gleich groß gegenüber.

Aber der Blick richtet sich naturgemäß vor die eigene Haustür. Hier zählt Banemann keine 60 Tage mehr bis zum Spargel- und Blumenfest. Die Genossen können's kaum noch erwarten. "Dann werden endlich die Möbel für das Wohnzimmer Alpen vorgestellt. Wir sind sehr gespannt auf die Modelle", sagt Banemann, der sich bislang schwertut mit dem, was die Planer im Hause Felixx/De Zwarte Hond vorgeschlagen haben.

Er sehe sich bestätigt durch aufgetretene Probleme des Modellbauers: So seien die ersten Laternen nicht windfest gewesen, die Poller entsprächen nicht den deutschen Normen, und die Pflanzkübel zur Begrünung des Rathausplatzes seien so schwer, dass sie nicht vom Fleck bewegt werden könnten. Die SPD also bleibt skeptisch.

Zumal sie dem Bürgermeister nicht abnehmen würden, dass Bürger bei Bänken und Baumkübeln wirklich eine Wahl haben. "Alternativvorschläge wird es wohl nicht geben", vermutet Banemann. Er plädiert dafür, im Vorfeld des Spargelmarktes der Politik ("auch wir sind Bürger") die Modelle vorzustellen, Kosten zu beziffern, die Art der Bürgerbeteiligung offenzulegen und vor allem den Zeitplan für den Stadtumbau noch mal zu erläutern.

Banemann ist der Auffassung, dass das Siegerbüro des städtebaulichen Wettbewerbs nicht zwangsläufig das Recht erworben habe, allein über die Art der Möblierung des Wohnzimmers zu bestimmen. Der erste Preis sei "kein Freifahrtschein, einfach drauflos zu planen", so der SPD-Chef. "Wer die Musik bestellt, hat auch das Sagen."

Darüber hinaus ist es den Genossen wichtig, dass Barrierefreiheit beim Stadtumbau wie beim Bau öffentlicher Gebäude selbstverständlich mit bedacht und nach den Gesetzen auch umgesetzt wird. Barrierefreiheit müsse "ein Leitziel" kommunaler Planung in Alpen werden, sagte der Parteivorsitzende im Gespräch mit der RP. Das sei vor dem Hintergrund einer älteren werdenden Gesellschaft und auch für jungen Familien, die mit Kinderwagen unterwegs seien, "ein wichtiger Baustein für soziale Teilhabe".

(bp)
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