Medizinische Versorgung SPD: Sabine Weiss soll sich in Debatte um Notfallversorgung einmischen

Rheinberg · SPD und Seniorenbeirat setzen sich dafür ein, dass eine zweite Portalpraxis am Kamp-Lintforter St.-Bernhard-Krankenhaus eingerichtet wird.

Seit bekannt wurde, dass die Kassenärztliche Vereinigung (KV) im Kreis Wesel die Räume für die seit gut 20 Jahren im DRK-Zentrum am Melkweg bestehende Notfallpraxis gekündigt hat, ist die SPD bei diesem Thema am Ball. Die KV will Anlaufstellen für den medizinischen Notfall konzentrieren. Unter anderem am Moerser Bethanien-Krankenhaus für insgesamt rund 220.000 Menschen, auch für Rheinberg. Viel zu viel, sagen Kritiker und fordern unter anderem, dass eine weitere Notfallpraxis zur Entspannung am Kamp-Lintforter St.-Bernhard-Hospital eingerichtet wird. Weil das für Rheinberger näher und besser zu erreichen sei.

Die SPD hatte bereits erfolgreich eine Unterschriftensammlung für den Erhalt der Rheinberger Notdienstpraxis durchgeführt. Knapp 3000 Unterschriften kamen zusammen, fast jeder zehnte Rheinberger erklärte sich solidarisch. Aber als die SPD Michael Weyer von der KV im Kreis Wesel die Listen überreichte, winkte der Arzt nur ab und machte der SPD nicht die geringste Hoffnung, dass es klappen könnte mit dem Erhalt des Standortes. Inzwischen ist die Praxis am Melkweg aufgelöst. Immerhin: Der Rat fasste mehrheitlich eine Resolution mit der Stoßrichtung „pro Erhalt“. Inzwischen sprach sich (im Rheinberger Sozialausschuss) der Seniorenbeirat für eine zweite Portalpraxis am St.-Bernhard-Krankenhaus aus. „Die wäre dann auch einem Krankenhaus angeschlossen und läge näher an Rheinberg“, sagte die Sprecherin des Seniorenbeirates, Bärbel Reining-Bender.

Die SPD hat bei ihrer Vorstandsversammlung beschlossen, diese Marschrichtung zu unterstützen. „Wir kriegen aber bisher zu wenig Bewegung in die Sache“, sagte jetzt Peter Tullius, Ratsmitglied und SPD-Ortsvereinschef. „Wir haben unser Landtagsmitglied René Schneider auf das Thema angesetzt, aber der Erfolg blieb bisher aus.“ Tullius und seinem Kollegen Philipp Richter stößt sauer auf, dass sich die CDU nicht stärker engagiert. Richter: „Die für den Kreis Wesel zuständige CDU-Bundestagsabgeordnete Sabine Weiss ist gleichzeitig Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium. Sie hätte die Möglichkeit, auf die Kassenärztliche Vereinigung einzuwirken, unternimmt aber nichts. Deshalb fordern wir sie auf, dass sie sich endlich einmischt.“

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