Streit um Uferschwalbe in Budberg Kreis wertet Beweisfotos von Brutstätten der Uferschwalbe aus

Rheinberg · Beurteilung, ob die Vorwürfe des Nabu gegen das Kiesuntermehmen Hülsken berechtigt sind, steht noch aus. Der Rheinberger Ornitholge Karl-Heinz Gaßling meldet sich zu Wort. Er geht davon aus, dass die Röhren belegt waren.

 Dieses Foto, das der Anwohner der Kiesgrube gemacht haben, soll angeblich belegen, dass Brutstätten der Uferschwalbe verschüttet worden sind. Der Kreis Wesel prüft das.

Dieses Foto, das der Anwohner der Kiesgrube gemacht haben, soll angeblich belegen, dass Brutstätten der Uferschwalbe verschüttet worden sind. Der Kreis Wesel prüft das.

Foto: Anwohner

Der Kreis Wesel hat als Untere Naturschutzbehörde die Kiesgrube am Vierbaumer Weg besucht, um zu ermitteln, was dran ist am Vorwurf, dass das Kiesunternehen Hülkens mutwillig ins Brutgeschäft der Uferschwalbe eingegriffen habe. Anwohner hatten der Firma vorgeworfen, Steilwände mit hunderten von Niströhren der streng geschützten Vögel zugeschüttet und abgetragen zu haben. Die Nachbarn hatten den Naturschutzbund (Nabu) eingeschaltet. Der wiederum hat Anzeige erstattet (wir berichteten ausführlich).

 Der Kreis Wesel hat den Ortstermin bestätigt. Eine eindeutige Einschätzung, ob die Vorwürfe gerechtfertigt sind, gibt es noch nicht. „Die Beteiligten sind gebeten worden, Fotomaterial vorzulegen, das die jeweiligen Aussagen dokumentiert“, heißt es aus dem Weseler Kreishaus.

Anwohner hatten Fotos von Steilwänden gemacht, auf denen zahlreiche der typischen schießschartenartigen Öffnungen zu sehen sind und die belegen sollen, dass Röhren verschüttet worden sind. Verantwortliche des Kiesunternehmens Hülskens hatten als erfahrene Uferschwalben-Experten versichert, dass die Arbeiten vor der Brut abgeschlossen waren und keine Vögel geschädigt wurden. Es habe sich um Lenkung der Brut gehandelt. Den Schwalben seien an anderer Stelle Steilwände angeboten worden. Nach Auswertung der Fotos werde die Befragung der Beteiligten fortgesetzt, um den Vorfall abschließend zu beurteilen und gegebenenfalls weitere Schritte festzulegen, teilte der Kreis Wesel jetzt mit.

Unterdessen hat der Rheinberger Ornithologe Karl-Heinz Gaßling (86) Zweifel geäußert, dass die Lenkung der Brut rechtzeitig erfolgt sei. Er gehe davon aus, dass die Röhren zumindest besetzt gewesen seien. Wahrscheinlich seien auch schon Junge geschlüpft gewesen und brütende Schwalben eingeschlossen worden.

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