Alpen Sekundarschul-Tief wirkt im Rathaus wie ein Schock

Alpen · Der Schock im Rathaus über die anhaltende Talfahrt bei den Anmeldungen zur Sekundarschule sitzt tief. Nur 41 Neue im nächsten Schuljahr, gerade mal 13 aus Alpen (7) und Veen (6) - bei 98 Viertklässlern an den drei örtlichen Grundschulen. Da kommen aus Rheinberg mit 22 Kindern fast doppelt so viele.

Ein Ausweg aus der Misere zeichnete sich gestern im Schulausschuss nicht ab. Der diskutierte so intensiv, wie man es hier selten erlebt. Es war eine ernsthafte Debatte ohne Schuldzuweisungen. "Niederschmetternd, nicht nachvollziehbar", nannte Wolfgang Zimmermann (SPD) die Lage. Genosse Viktor Illenseer präzisierte das Unverständnis: Nicht die Eltern gäben Rätsel. "Wir haben die Eltern nicht verstanden. Die haben sich gegen das System entschieden. Sie wollen was Anderes." Was, das ließ auch der alte Fahrensmann offen.

Anette Krömker, Leiterin der Wilhelm-Koppers-Grundschule Menzelen, wandte sich gegen das "Missverständnis", dass Empfehlungen ihrer Schule ursächlich dafür seien, dass keines ihrer 27 Viertklässler zur Sekundarschule wechselt. "Wir empfehlen nur die Schulform." Darunter sei immer eine Schule mit längerem gemeinsamen Lernen - also die Sekundarschule, erläuterte Schulrätin Anna-Maria Eicker.

Bürgermeister Thomas Ahls erkennt kein Versagen in der Schulfrage. Allein es fehle die Akzeptanz, stellte er nüchtern fest. Ein Hinweis schärfte das Problembewusstsein. Da auch die Europaschule unter 100 Anmeldungen gefallen sei, sei die vereinbarte Kooperation mit Rheinberg nicht sattelfest. Die interkommunale Filial-Lösung sehe das Schulgesetz erst ab sechs Eingangsklassen à 25 Schülern vor. Das hätte diesmal nicht gepasst. Daher erwarte er Gesprächsbereitschaft in Düsseldorf - aber nicht vor der Landtagswahl im Mai. Mehr Seite C 4

(RP)
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