Rheinberg Schülerplakate gegen das Komasaufen

Rheinberg · Wanderausstellung "bunt statt blau" der Krankenkasse DAK ist seit gestern erstmals im Rheinberger Amplonius-Gymnasium zu sehen.

 Nina, Tamara, Leonie und Annika aus der Klasse 8a (von links, hier zusammen mit ihrem Kunstlehrer Dennis Bachmann zu sehen) zeigen einige der Plakate, die in der Ausstellung "bunt statt blau" zu sehen sind.

Nina, Tamara, Leonie und Annika aus der Klasse 8a (von links, hier zusammen mit ihrem Kunstlehrer Dennis Bachmann zu sehen) zeigen einige der Plakate, die in der Ausstellung "bunt statt blau" zu sehen sind.

Foto: Olaf ostermann

Alkohol und Nikotin, illegale Drogen und Abhängigkeiten — Angelika Buttgereit kennt sich aus, seit vielen Jahren arbeitet die Pädagogin bei der auch für Rheinberg, Alpen, Sonsbeck und Xanten zuständigen Drogenberatung Kamp-Lintfort. "Es ist nicht so, dass Jugendliche immer mehr Alkohol trinken", sagt sie. "Aber die, die viel trinken, sind sehr risikobereit. Und das ist gefährlich."

Stichwort "Komasaufen". Die Deutsche Angestellten-Krankenkasse (DAK) hat sich des Themas angenommen und führt seit vier Jahren den bundesweiten Wettbewerb "bunt statt blau" durch. Jugendliche gestalten Plakate gegen das "Komasaufen" und Alkoholmissbrauch, die jeweils besten Beiträge werden zu einer Wanderausstellung vereint.

Die diesjährigen Beiträge sind seit gestern und noch bis Freitag im Forum des Rheinberger Amplonius-Gymnasiums ausgestellt. Ermöglicht hat dies Daniela Heuveling, die bei der DAK-Gesundheit in Moers auch für die Pressearbeit zuständig ist. "Ich lebe in Rheinberg und meine Tochter wird am Amplonius-Gymnasium unterrichtet", sagte sie. Deshalb habe sie sich dafür eingesetzt, die vierte Wanderausstellung ihrer Art nach Rheinberg zu holen.

Daniela Heuveling nannte Zahlen — erfreuliche und bedrückende. Erfreulich ist, dass sich 2012 rund 15 000 Schüler und Schülerinnen an dem Plakat-Wettbewerb beteiligt haben. In diesem Jahr sind es sogar noch 2000 mehr. Erschreckend: Jedes Jahr landen rund 26 000 Kinder und Jugendliche mit Alkoholvergiftungen im Krankenhaus. Nach einer aktuellen Studie beteiligen sich 40 Prozent der Schüler regelmäßig am Rauschtrinken. "Es ist ein richtiges und wichtiges Signal, wenn Jugendliche beim Thema Rauschtrinken selbst Farbe bekennen und plakativ vor den Risiken warnen", erklärt Daniela Heuveling. Allein im Kreis Wesel seien im Jahr 2011 (die aktuellsten Zahlen) 91 Jungen und 59 Mädchen mit Alkoholvergiftungen im Krankenhaus gelandet.

Wer sich die Plakate anschaut, ist erstaunt über die klaren Positionen der jungen Künstler. Und über ihre Kreativität. Aber nicht nur gestalterisch sind sehenswerte Beiträge dabei, auch manche Wortbeiträge regen zum Nachdenken an. "Sterben — mit Alkohol leichter gemacht", hat einer formuliert. "Sei nicht blau, sondern schlau", textete die damals (die Beiträge sind aus dem Wettbewerb 2012) zwölfjährige Eileen.

Im vergangenen Jahr beteiligte sich auch die jetzige Klasse 8a mit ihrem Kunstlehrer Dennis Bachmann an der Aktion. Vier Schülerinnen — Tamara Wollny, Nina Hippler, Annika Dost und Leonie Alraun (alle 13) haben ihre Entwürfe auch eingereicht. Die Mädchen sind froh mitgemacht zu haben, auch wenn ihre Plakate es nicht in die Wanderausstellung geschafft haben. "Man kann durch solche Aktionen die Einstellung Jugendlicher indirekt verändern", sagt Dennis Bachmann.

(RP)
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