Rheinberg Schüler helfen Schülern wie die besten Kumpel

Rheinberg · Die Realschule und die Europaschule in Rheinberg gehören nun zu den Buddy-Schulen. Das dokumentiert jetzt auch ein Schild.

 Präsentieren stolz das neue Schild Buddyschule: Pia Dahlmann, Katharina Löffler und Judith Maaßen aus der 10 a (von links).

Präsentieren stolz das neue Schild Buddyschule: Pia Dahlmann, Katharina Löffler und Judith Maaßen aus der 10 a (von links).

Foto: got

Buddy heißt übersetzt bester Kumpel. Auf Buddy-Schulen helfen sich Schüler untereinander wie gute Freunde oder beste Kumpel. Seit dem Beginn des Schuljahres zählen auch die Realschule und die Europaschule zu den Buddyschulen. Jetzt erhielten diese beiden Schulen im Rheinberger Schulzentrum das passende Schild des bundesweiten Buddy-Vereins. Unter dessen Dach sind vor allem Patenschaften zusammengefasst – beispielweise Schüler helfen Schülern.

"Ich unterstütze zwei Schüler der 5a der Europaschule", erzählt Pia Dahlmann. "Ich gebe ihnen Nachhilfe in Englisch. Wir gehen Vokabeln und Grammatik durch." Die 15-jährige Realschülerin der 10. Klasse sieht dabei auch einen Vorteil für sich selbst: "Es macht Spaß. Außerdem ist es gut, wenn ich die Themen noch einmal durchgehe."

Wie Pia Dahlmann geben 30 weitere Realschülern Europaschülern der fünften und sechsten Klassen Nachhilfe. Die Richtung läuft aber auch umgekehrt, beispielsweise bei den Lesepatenschaften. Die jüngeren Europaschüler lesen den älteren Realschülern vor, um das Lesen und Vortragen zu üben. Dazu wird an der Realschule seit Jahren ein Streitschlichtersystem gelebt. "Die Kinder aus den fünften und sechsten Klassen kommen zu uns ins Pädagogische Zentrum, wenn sie Stress mit ihren Lehrern oder Eltern haben", berichtet Katharina Löffler. "Meistens könne wir helfen."

Marie Vieth freut sich als kommissarische Konrektorin der Realschule über das Engagement der Schüler: "Verantwortung können sie nur erlernen, wenn sie Verantwortung übernehmen." Marie Vieth gehört zu einer Gruppe, der vier Lehrer sei ein Sozialarbeiter angehören und die im letzten Schuljahr Tagesfortbildungen zum Buddy-Projekt besuchten. "Dort sind wir auf neue Ideen gekommen", blickt Martin Reichert zurück, der als Abteilungsleiter für die fünften und sechsten Klassen der Europaschule zuständig ist. Sie nimmt als Gemeinschaftsschule seit zwei Jahren Schüler auf, die früher zur Realschule und zur Hauptschule gingen. Zum einen ist es der Klassenrat, der beispielsweise über Ausflüge oder Weihnachtsfeiern diskutiert und entscheidet. Schüler leiten und protokollieren den Klassenrat. Lehrer sind gleichberechtigte Mitglieder, die sich zu Wort zu melden haben, wenn sie etwas sagen wollen. Ebenfalls sind Klassenpaten aus den höheren Jahrgangsstufen dabei, die die Klassen bei Ausflügen begleiten. Neu sind außerdem soziale Lernpatenschaften. Ein Schüler passt auf einen Schüler in dessen Klasse auf, weist ihn zum Beispiel an, sein Arbeitsmaterial auf den Tisch zu legen, nicht herumzutoben oder ruhig zu sein. Lehrer Martin Reichert ist sicher, dass das ein guter Weg ist, der sich ständig weiter entwickelt.

(got)
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