Rheinberg "Schirm" sieht Chancen für ein Mobilfunkkonzept
Rheinberg · Es bestehe Anlass zur Sorge, aber nicht zur Hysterie, betonte gestern Abend Michael Lefknecht beim vierten Treffen der mobilfunkkritischen Initiative "Schirm". Lefknecht ist Umweltmediziner und Sprecher der Gruppe, die sich wegen eines geplanten 02-Mobilfunkmastbaus in Vierbaum formiert hat.
Erstmals traf man sich gestern im St.-Peter-Pfarrheim in Rheinberg-Mitte; rund 20 Frauen und Männer waren der Einladung gefolgt.
Nicht Handys verteufeln
Es gehe nicht darum, die mobile Telefonie zu verteufeln oder gar für deren Abschaffung zu kämpfen, stellte Lefknecht klar; das wäre weltfremd und ließe sich ohnehin nicht erreichen. Angestrebt werden soll indes ein kommunales Mobilfunkkonzept für die Stadt Rheinberg, wie es der Städte- und Gemeindebund favorisiere. Lefknecht sagte, es habe bereits ein Gespräch mit dem Technischen Beigeordneten der Stadt Rheinberg, Dieter Paus gegeben; auch Gespräche mit den Fraktionen von SPD und Grünen seien vielversprechend gelaufen. Auch mit der CDU bestehe Kontakt, in den nächsten Tagen werde man sich unterhalten. Michael Lefknecht: "Wir sind guter Hoffnung, dass ein solches Konzept umgesetzt werden kann."
Wie bei Windkraftanlagen
Ein von "Schirm" erarbeiteter Entwurf sieht vor, zunächst einen Bürgerantrag an den Rat zu formulieren. Es sollen optimale Sendeanlagen gefunden werden, vergleichbar mit Konzentrationsflächen für Windkraftanlagen. Ganz wichtig: Die Feldstärken der abgestrahlten elektromagnetischen Felder sollen möglichst minimiert werden. Dann könne man immer noch problemlos mit dem Handy telefonieren, aber eben nicht mehr "aus der hinterletzten Ecke einer Tiefgarage oder eines Kellers", so der Arzt. Und: Die Kommune soll die Bürger zum Thema informieren — und zwar bereits in der Schule.
Der Stadt macht "Schirm" keine Vorwürfe. Lefknecht: "Die Kommunen haben keine Einflussmöglichkeit. Bei Masten unter zehn Metern besteht nicht einmal eine Meldepflicht, wenn sie gebaut werden."
Das nächste Treffen der "Schirm"-Initiative findet am Dienstag, 1. Februar, um 18 Uhr, im St.-Peter-Pfarrheim, statt.